«3 Tage Auszeit». Ernesto Sorrentino aus Buchs (ZH) hat sich sehr über die «Smartbox» gefreut, welche ihm die Schwiegermutter zum Geburtstag geschenkt hatte. Der Computerfachmann studierte das beigelegt Büchlein und entschied sich für einen italienischen Landgasthof.
Als er reservieren wollte und seinen «Smartbox»-Gutschein erwähnt, blitzt er jedoch ab. Es seien keine Zimmer mehr frei. Später ruft Ernesto Sorrentino das Hotel nochmals an, ohne den Gutschein zu erwähnen. Jetzt gibt es doch noch freie Zimmer.
Kunden, zweiter Klasse
Dass Gäste mit «Smartbox»-Gutscheinen nicht gleich bedient werden, wie normal zahlende Gäste, musste auch Ursula Hunkeler aus Ebikon (LU) erfahren. Die zur Pensionierung geschenkte «Smartbox» versprach Wellness in der Schweiz.
Sie buchte ein Hotelzimmer am Brienzersee: «Das Zimmer war unter dem Dach und ohne Seesicht», erinnert sich Ursula Hunkeler. Nur gegen einen Aufpreis hätte sie ein besseres Zimmer bekommen.
Auch Maya Krauer aus Galgenen (SZ) fühlte sich mit ihrem «Smartbox»-Gutschein als Kundin zweiter Klasse. Mit ihrem Gutschein für «kulinarische Highlights» blitzte sie immer wieder ab. «Ich versuchte bei mehreren Restaurants vom Tessin bis nach Schaffhausen den Gutschein einzulösen, ohne Erfolg.»
Als es mit der Tischreservation endlich klappte, war der «Smartbox»-Gutschein abgelaufen. Immerhin hat die Firma mit Sitz in Frankreich den Gutschein kostenlos verlängert.
Auf den Vorwurf, dass gewisse Hotels und Restaurants «Smartbox»-Kunden benachteiligen, schreibt das Unternehmen in einer schriftlichen Stellungnahme: «Dieses Verhalten wäre nicht korrekt. Wenn wir von solchen Partnern erfahren, konfrontieren wir sie mit dem Vorfall und bitten sie das Fehlverhalten zu korrigieren.»
Hotelier bucht eigenhändig Gutschein ab
Ernesto Sorrentino wurde bei seiner Suche nach einem italienischen Landgasthof doch noch fündig. Weil die versprochene Reservationsbestätigung ausblieb, entschied sich der 46-jährige auf die Reise zu verzichten. Den Hotelier kümmerte das wenig, er buchte den «Smartbox»-Gutschein eigenmächtig ab und kassierte das Geld.
Daraufhin kontaktierte Ernesto Sorrentino den Kundendienst von «Smartbox» um die ungerechtfertigte Abbuchung rückgängig zu machen. Nach leeren Versprechen und monatelangem Hinhalten schrieb ihm die Firma, dass es nicht möglich sei, den Gutschein zu reaktivieren. Ernesto Sorrentino hat nichts von seinem Gutschein im Wert von 200 Franken. Eine schöne Bescherung!