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Schnelle E-Bikes: Töffhelm-Obligatorium ist kein Thema
Aus Espresso vom 13.04.2016. Bild: TCS
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Umwelt und Verkehr Schnelle E-Bikes: Töffhelm-Obligatorium ist kein Thema

Für schnelle E-Bikes mit gelber Nummer verlangen Italien, Frankreich und Österreich das Tragen eines Töffhelms. In der Schweiz genügt trotz einem markanten Anstieg von Unfällen ein Velohelm. Der Bund sagt: Strengere Vorschriften sind nicht geplant. Dies auch, weil E-Bikes gefördert werden sollen.

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Töffhelmpflicht für E-Bike: Italien beschlagnahmt Schweizer Velos
Aus Kassensturz vom 12.04.2016.
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Die Unfallzahlen des Bundes sind erschreckend: Von 2014 auf 2015 hat sich die Zahl der getöteten E-Bike-Fahrer von 5 auf 14 verdreifacht. Auch die Zahl der Schwerverletzten ist markant gestiegen. Die Forderung nach einem strengeren Helm-Obligatorium wird dennoch nicht laut.

Daniel Menna von der Beratungsstelle für Unfallverhütung BfU findet die heutige Gesetzgebung ausreichend: «Wir müssen die Unfallzahlen beobachten. Nimmt das Risiko tatsächlich zu, oder lässt sich die Zunahme der Unfälle damit erklären, dass einfach mehr E-Bikes unterwegs sind?»

Auch der Unfallversicherer Suva will die Entwicklung beobachten, dennoch sei zurzeit nicht einmal eine Empfehlung für das Tragen eines Töff-Helms ein Thema.

Strengere Vorschriften für Töfflifahrer als für E-Bike-Fahrer

Das Schweizer Gesetz sagt: Besitzer von E-Bikes mit einer Tretunterstützung bis 25 Kilometer pro Stunde sind vom Helmtragen grundsätzlich befreit, auch wenn ein Velohelm empfohlen wird.

Der Velohelm ist für Halter von schnelleren E-Bikes mit einer Tretunterstützung bis 45 Kilometer pro Stunde vorgeschrieben. Laut Gesetz muss ein Töffhelm erst sein, wenn ein Gefährt von alleine eine Geschwindigkeit von über 20 Kilometer pro Stunde erreicht, wie das zum Beispiel beim Töffli der Fall ist.

Absurd: Während die Geschwindigkeit bei Töffli auf 30 Kilometer pro Stunde beschränkt ist, erreichen schnelle e-Bikes höhere Geschwindigkeiten. Ein sicherer Helm muss jedoch nur beim Töffli-Fahren getragen werden. Thomas Rohrbach vom Bundesamt für Strassen Astra räumt ein, dass dies auch mit der Förderung von E-Bikes zusammenhänge. «Der Velohelm ist auch als Kompromiss anzusehen und ist die Mindestvoraussetzung dafür, mit dem E-Bike einigermassen sicher unterwegs zu sein.»

Die Industrie soll sicherere Velohelme entwickeln

Wahrscheinlich würden E-Bikes mit einer schärferen Helmpflicht auch viel an Attraktivität verlieren. Da trotz Elektromotor-Unterstützung körperliche Anstrengung nötig ist, würde ein klobiger Töffhelm vielen E-Bike-Besitzern das Leben schwer machen.

Daniel Menna von der BfU sieht eine höhere Sicherheit vor allem in einer Weiterentwicklung des Velohelms. Die Industrie wisse um den E-Bike-Boom und sei sich wohl auch bewusst, dass sichere E-Bike-Helme ein gutes Verkaufsargument sein können.

Ob solche Helme dann auch im Ausland akzeptiert werden, ist offen. Wie der Fall von konfiszierten E-Bikes in Italien («Kassensturz»-Beitrag ) zeigt, lohnt es sich auf alle Fälle, sich vor einem Ausflug in ein Land über die Verkehrsregeln zu Informieren. Anlaufstellen dafür sind Verkehrs-Clubs oder die Vertretung des jeweiligen Landes in der Schweiz.

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