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Zürich toleriert halblegale Vermietung von privaten Parkplätzen
Aus Espresso vom 25.02.2016. Bild: Colourbox
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Umwelt und Verkehr Zürich toleriert halblegale Vermietung von privaten Parkplätzen

Die Parkplatzsuche in den Innenstädten wird immer schwieriger. Seit drei Jahren kann man mit der App ParkU in vielen Städten einen Privatplatz reservieren und bezahlen. Die Stadt Zürich toleriert die Vermietung von privatem Parkraum, obwohl nicht alle Eigentümer dazu berechtigt wären.

Immer mehr Private und Firmen, aber auch Hotels versuchen, ihre wenig genutzten Parkflächen über das elektronische Parkplatzbewirtschaftungs-System ParkU öffentlich zugänglich zu machen und einen Zusatzverdienst zu erzielen. Allein in Zürich sind auf diesem Weg in den letzten drei Jahren rund 250 private Parkplätze öffentlich zugänglich geworden. Die Parkplätze können auch für einen begrenzten Zeitraum ins Internet gestellt werden und bei Bedarf durch eine Selbstbuchung auch wieder gesperrt werden.

Stadt scheut den Kontrollaufwand

Die Stadt Zürich toleriert die neuen öffentlich zugänglichen Parkplätze, obwohl sie juristisch in einer Grauzone liegen, wie Pio Sulzer vom städtischen Tiefbau- und Entsorgungsamt gegenüber dem SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» bestätigt. Nach Einschätzung von Pio Sulzer wären streng juristisch nicht alle Vermieter berechtigt, ihre Parkplätze öffentlich weiter zu vermieten. Weil der Kontrollaufwand aber als zu gross erachtet wird, verzichtet die Stadt auf eine Überprüfung. Sollte die Zahl der öffentlich nutzbaren Privatparkplätze in Zürich aber die Tausendergrenze erreichen, will die Stadtverwaltung eine Kontrolle ins Auge fassen.

Keine Reklamationen wegen zusätzlichem Verkehr

Nach Pio Sulzer ist es seit der Lancierung der Parkplatz-Plattform ParkU zu keinen Reklamationen gekommen. Die Betreiberfirma wurde aufgefordert, alle sechs Monate über die Frequenz und die Zahl der in der Stadt Zürich angebotenen ParkU-Parkplätze zu informieren. Die Zusammenarbeit funktioniere bestens, erklärt Sulzer gegenüber «Espresso». Manuela Watz, ParkU-Länderchefin Schweiz, betont ihrerseits, man werde die Zahl der Parkplätze in der Stadt Zürich wohl freiwillig bei 900 begrenzen um später das Wachstum auf andere Städte wie Bern oder Luzern zu konzentrieren.

Vermieter kann Mietpreis selber bestimmen

Insgesamt sind auf der Plattform in der ganzen Schweiz derzeit rund 2500 private Parkplätze aufgeschaltet. Viele davon sind Firmenparkplätze, die am Abend vermietet werden. Anbieter können sich bei ParkU anmelden und ihre wenig genutzten Privatparkplätze mit Foto aufschalten. Dabei können die Parkplatz-Besitzer den Mietpreis selber bestimmen. Er beträgt laut Watz zwischen 1.50 und 3.50 Franken pro Stunde. Rund ein Drittel davon geht an die App-Firma. ParkU nimmt für sich in Anspruch, mit dem halblegalen Angebot den Parkplatz-Suchverkehr in den Städten zu reduzieren. Auch der Schweizer Touring-Club TCS erachtet das Angebot deshalb als sinnvoll und offeriert seinen Mitgliedern neu bei den Parkplatzgebühren einen Rabatt von 20 Prozent.

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