Rund 40'000 Postkunden in Bern, Lausanne und Luzern hätten von der Post einen «Werbung OK»-Kleber für ihren Briefkasten erhalten, schreibt die SKS. Damit solle das Geschäft mit der Zustellung von unerwünschter Werbung in Schwung gebracht werden. Denn, wenn am Briefkasten ein Stopp-Werbung-Kleber angebracht sei, so bringe der Besitzer klar zum Ausdruck, dass Werbung unerwünscht sei.
Bei bei den Postkunden kommt aber das Entfernen der «Stopp Werbung»-Kleber schlecht an, wie eine Strassenumfrage des Konsumentenmagazins «Espresso» vom 31. Mai zeigte.
Der Post ist das Zulassen von Werbung aber Einiges wert: Die Kunden haben in den letzten Tagen laut SKS ein Schreiben der Post erhalten, in dem für die Monate Juli bis Dezember die Zustellung von Warenmustern in Aussicht gestellt wird. Dazu solle man doch bitte den Stopp-Werbung-Kleber vom Briefkasten entfernen oder ihn mit dem mitgelieferten «Werbung OK-Kleber» überdecken.
Die Absicht der Post sei offensichtlich, kritisiert die SKS. Sie hoffe, dass auch nach Abschluss dieser «Müsterlikampagne» möglichst viele Briefkästen werbeempfänglich blieben. Schliesslich verdiene die Post an jeder zugestellten Werbesendung mit.
Gratis Kleber-Tausch
Die SKS äussert sich empört über die aggressive Art und Weise, mit der die Konsumentinnen und Konsumenten dazu gebracht werden sollen, unerwünschte Postsendungen zu akzeptieren. Die Post scheine den bewussten Entscheid ihrer Kunden gegen überflüssiges Werbematerial nicht akzeptieren zu können oder zu wollen.
Um Gegensteuer zu geben, lanciert die SKS die Aktion Klebertausch: Der Kleber «Werbung OK» kann mit adressiertem Antwortcouvert an die Stiftung für Konsumentenschutz, Postfach, 3000 Bern 23 geschickt werden (oder Bild des Post-Schreibens/ des Klebers per Mail an info@konsumentenschutz.ch). Als Gegenleistung erhalten Kunden dann umgehend kostenlos einen "Stopp Werbung"-Kleber der SKS.