Es sind nicht die grossen Veranstaltungen, welche Ticketfrog abdeckt. Vielmehr sind es Theateraufführungen im Dorf, kleine Openairs, Jazzkonzerte oder Weiterbildungsveranstaltungen, welche Ticketfrog für den Billettverkauf engagieren. Im Gegenzug erhalten die Käufer auf den Tickets aufgedruckte Gutscheine. «Unser Ticketing ist mittels Werbung finanziert», erläutert Reto Baumgartner das Modell von Ticketfrog. Der Mitgründer des Unternehmens präzisiert: «Das geht so weit, dass wir sogar die Kreditkartengebühr für die Veranstalter übernehmen können. Dafür erhalten die Käufer Gutscheine auf den Tickets.»
«Wir haben offene Türen eingestossen mit unserer kostenlosen Lösung»
Immer wieder hätten die Ticketfrog-Gründer festgestellt, dass bei den Veranstaltern eine grosse Unzufriedenheit wegen der vielen Gebühren herrsche. Da sei die Lösung ohne Zusatzkosten natürlich willkommen gewesen. Und Konsumentinnen und Konsumenten profitieren von diesem Modell: Es fallen tatsächlich keine Zusatzgebühren an. Allerdings: Billette auf Ticketfrog können ausschliesslich mittels Kreditkarte oder Postkarte bezahlt werden. Das Ticket kann man dann entweder zuhause ausdrucken, oder auf seinem Smartphone speichern und am Anlass vorweisen.
Ticketcorner zollt dem «Kleinen» Respekt
Platzhirsche auf dem Schweizer Ticketmarkt sind Ticketcorner und Starticket. Die beiden planen die Fusion, wenn dann die Wettbewerbshüter dazu ja sagen. Stefan Epli, Mediensprecher von Ticketcorner, hat von Ticketfrog gehört und bewundert den Mut des jungen Unternehmens: «Wir sind Marktführer in der Schweiz und belächeln ein solches Unternehmen nicht, welches den Mut hat, in einen gesättigten Markt einzusteigen.» Allerdings biete Ticketcorner einem Veranstalter natürlich noch viel mehr, als nur das Ticketing. Dazu gehöre das Marketing, die Kommunikation, den Saalplan verwalten, Tickets scannen, die erforderliche Serverleistung fürs Bestellsystem bereitstellen, etc. «Beim Ticketverkauf von Ed Sheeran waren die 13 500 Tickets innerhalb von sechs Minuten restlos verkauft, dazu sind grosse Serverkapazitäten nötig».
Ticketfrog hat vorläufig die kleineren Veranstalter im Visier
Noch ist die Zeit nicht reif für Ticketfrog, bei den Grossen mit zu mischeln. Allerdings sagt Reto Baumgartner gegenüber dem Konsumentenmagazin «Espresso» von Radio SRF 1, man sei durchaus im Gespräch mit mittelgrossen Veranstaltungen. Und für Konsumentinnen und Konsumenten ist zu hoffen, dass das gebührenlose Ticketing auch noch möglich ist, wenn der Frosch gewachsen ist.