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Wie ein Kleinunternehmen zur Homepage kommt
Aus Espresso vom 05.10.2016. Bild: Colourbox
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Services Wie eine KMU zur Homepage kommt

Eine Webseite bauen, muss nicht teuer und schwierig sein. «Kassensturz» sagt, was eine eigene Webseite kostet und auf welche Fallen zu achten ist. Wie bei einem Haus ist mit einmaligen und wiederkehrenden Kosten zu rechnen.

Eine Webseite kann verglichen werden mit einem Haus: Es braucht eine

  1. Adresse
  2. Platz zum Bauen und das
  3. Gebäude/ die Webseite selber.

1. Die Adresse

Am Anfang war der Name: Soll eine Webseite über eine Internet-Adresse gezeigt werden, muss sie über eine www-Adresse (sog. URL: z.B. www.meinefirma.ch) angemeldet sein. Für Schweizer KMU wird natürlich empfohlen, die URL ihres Firmennamens mit Endung «.ch» besitzen. Und allenfalls die Endung «.com» noch dazu.

Viele dieser URL sind aber schon besetzt. Bei der Wahl eines neuen Firmen-Namens ist es darum mittlerweile üblich, dass dieser so gewählt wird, je nachdem welche URL noch frei ist. Sind «.ch» und «.com» schon weg, kann auch auf neuere Endungen wie zum Beispiel «.biz» oder «.name» ausgewichen werden.

Dies ist aber weniger zu empfehlen: Die Verwechslungsgefahr mit der schon besetzten URL bleibt. Ebenso finden die Kunden ihre Webseite nicht auf gut Glück, da meist mit «.ch» gesucht wird.

Früher konnten URL mit Endungen .ch nur bei der Stiftung SWITCH registriert werden. Letztes Jahr wurde dies aufgehoben und es gibt einige weitere Stellen, welche Namen von Webseiten registrieren. Zumeist sind dies grössere Firmen, die den Speicherplatz für die Webseite verkaufen (sog. Host, siehe unten).

Wem die Webseite gehört

Die Preise pro URL sind tief: Ca. 15 bis 40 Franken jährlich. Sparen lohnt sich darum kaum: Lieber ein paar ähnliche URL auf «.ch» und «.com» zu viel zu «kaufen» / besetzen, als dass ein Konkurrent kommt und diese wegschnappt.

Wichtig: Bei der Registration der URL wird jeweils sowohl der Besitzer als auch ein technischer Kontakt verlangt. Unseriöse Webmaster tragen sich sowohl als technisch Zuständiger, wie auch als Besitzer ein. Die URL gehört so formal ihnen. So wird die KMU vom Webmaster abhängig und der Webmaster kann die Webseite einfach abstellen. (siehe «Kassensturz»-Beitrag vom 04.10.16).

Der Besitz einer URL konnte in Vergangenheit vor Gericht zurück erstritten werden, und «Cyber-Squatter» (Besetzer) gemassregelt werden. Dies ist jedoch sehr aufwändig und mit grossen Kosten verbunden. Der Besitzer einer URL kann auf einer Whois-Webseite geprüft werden.

2. Der Platz

Damit eine Webseite auf dem Internet abrufbar ist, muss sie auf Speicherplatz abgelegt sein. Dies entspricht quasi dem Land, auf dem ein Webseiten-Haus steht. Den Speicherplatz «vermieten» sogenannte Internet-Host-Firmen und verbinden ihn mit der URL, welche Ihnen von der KMU mitgeteilt wird.

Sollen nicht zahlreiche Videos, Bilder oder Songs auf der Webseite gespeichert werden, reichen 10 GB allemal. Dies ist schon für 4 Franken pro Monat zu haben (siehe Hostingliste.ch). Je nach zusätzlich gewünschten Funktionen (mehr Speicherplatz, Newsletter- und Statistik-Tool, Grössere Anzahl Emailadressen oder Datenbanken, Abrufgeschwindigkeit, Webshop) sollte ein Angebot für 10 bis 20 Franken für eine kleine Firma reichen.

Ist eine KMU unzufrieden mit dem Host, z.B. wegen schlechtem Support oder langsamen Zugriff auf die Webseite, kommt der Wunsch zu wechseln auf. Dann zeigt sich die Abhängigkeit: Je nachdem mit welchem Homepage-Tool oder CMS (Content Management System = «Inhalt-Verwaltungs Programm») erstellt ist, ist sie einfach auf neuen Speicherplatz zu wechseln oder kann allenfalls gar nicht «gezügelt» und muss neu erstellt werden.

3. Das Gebäude/ die Webseite

Portrait
Legende: Arto Steiner. zvg

Beim Bau der Webseite ist es wie bei einem Haus: Jeder Architekt/ Webmaster baut mit derselben Aufgabe ein anderes Gebäude. Für die gleiche Aufgabe verwenden sie meist verschiedene Werkzeuge, Bausteine und Bausysteme.

Doch es muss nicht ein Profi ran: Während früher nur versierte Programmierer eine Webseite erstellen konnten, ist es heute mit einfachen Tools auch Laien möglich, eine Homepage zu bauen. So empfiehlt Arto Steiner, Kursleiter von Wordpress-Kursen, folgende, zumeist kostenlose Tools:

Mit dieser Vereinfachung entstanden weitere Abhängigkeiten. Hat man sich einmal für ein Tool oder CMS entschieden, ist es kaum mehr möglich, in ein anderes zu wechseln.

Wird jedoch der Architekt ausgetauscht, oder übernimmt der Hausbesitzer das Haus, muss er sich in die der Architektur und in die «Haustechnik» herein denken können und damit klar kommen. Das verlangt vom ursprünlichen Architekten viel Struktur und professionelle Grundarbeit.

Mit dem Programmieren und Pflegen von Webseiten hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten auch eine ganze Industrie entwickelt. Professionelle Webdesiginer sorgen oft für den entscheidenden Unterschied: Eine gute Benutzerfreundlichkeit, Findbarkeit durch Suchmaschinen, Darstellung auch auf mobilen Geräten oder unkomplizierte Anbindung an einen Webshop machen eine erfolgreiche Webseite aus. Sie ist die Kernkompetenz von guten Web-Spezialisten und allemal das Geld Wert.

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