Chatprotokoll
Meine Mutter lebt daheim, wird aber zunehmend dement und ich habe das Gefühl, es ist an der Zeit, sich wegen der Pflege Gedanken zu machen. Sie blockt aber vehement ab. Wie lange kann das gehen? Ich darf doch für sie nicht entscheiden, oder`?
Johanna Weiss: Es ist schwierig, wenn das Thema nicht angesprochen werden darf. Dennoch ist wichtig, dass sie für sich selbst einen eingenen Standpunkt entwickeln. Was möchten Sie? Wie weit gehen ihre Möglichkeit und ihre Bereitschaft? Diesen dürfen und sollten sie für sich vertreten und ihre Mutter dürfen sie auch darauf hinweisen. Pflege Zuhause ist auch bei Demenzbetroffenen möglich, in einem Team von Familie und Professionellen
Bei mieiner Mutter, 75, zeichnet sich langsam eine Demenz ab. Das Thema ist in unserer Familie tabu, aber ich finde, wir sollten uns nicht erst mit Pflege befassen, wenn sie wirklich hilflos ist. Wie gehen wir das am besten an?
Bettina Ugolini: Damit liegen Sie absolut richtig. Jemand muss diese Tabu brechen, vor allem auch deshalb, weil Ihre Mutter jetzt noch mitreden kann, was sie sich für den Fall von Hilfbedürftigkeit und Abhängigkeit wünschen würde. Wenn Sie Geschwister haben, könnte ein erster Schritt sein, dass die Kinder (mit ihrem Vater, falls vorhanden) die Situation besprechen. Und anschliessend mit der Mutter. Wichtig scheint mir, dass die Sorge um die Mutter und um ihre Zukunft im Vordergrund steht. Sollten Sie einzelkind sein, suchen Sie das Gespräch mit Ihrer Mutter und teieln Sie ihr wertschätzend mit, dass es Ihnen wichtig ist zu wissen, was sie wollen würde, um dann später einmal das Richtige tun zu können.
Unsere Mutter besteht darauf, dass sie nie, nie, nie in ein Alters- oder Pflegeheim will. Wir Kinder sind alle berufstätig und können/wollen die Pflege und Betreuung einmal nicht übernehmen. Welche Möglichkeiten können Sie uns empfehlen?
Dimitros Iliakis: Wichtig ist, die Mutter davon zu überzeugen, falls notwendig, externe Unterstützung anzunehmen. In diesem Fall empfiehlt sich gemeinsam mit dem Hausarzt z.Bsp. die Spitex für eine Bedarfsabklärung zu beauftragen. So kann ein allfälliger Pflegebedarf abgeschätzt und festgelegt werden. Als weitere Beratungs-und Unterstützungsmöglichkeit (Betreuung / Haushaltshilfe, Mahlzeitendienst) empfiehlt sich eine Kontaktaufnahme mit der Pro Senectute.
Mein Vater (83) ist im Heim und die meiste Zeit bettlägerig. er hat nun wunde Stellen. Ist das ein Zeichen, dass es die Einrichtung mit der Pflege nicht so genau nimmt?
Bettina Ugolini: Das tut mir erst mal leid für Ihren Vater. Es aber grundsätzlich so zu interpretieren, dass es die Pflege nihct so genau nimmt, finde ich heikel. Ganz sicher aber müssen Sie nachfragen, warum und wie es dazu kommen kann (vielleicht lässt sich der Vater schlecht lagern, wehrt sich .... ) Und was man denkt dagegen zu tun. Das Gespräch und der Austausch zwischen Angehörigen und Profis ist für das Wohlbefinden des Pflegebedürftigen von grosser Bedeutung.
Mein Vater hat sich bis heute noch mit jeder Spitexpflegerin verkracht. Wie werden die überhaupt ausgesucht?!
Johanna Weiss: Vertrauen ist in der Pflege Zuhause ein wichtiges Gut. Die Mitarbeitenden sind Gäste und respektieren diese Status. Dennoch ist es unerlässlich in der Pflege Grenzen zu berühren und teilweise auch zu überschreiten (Bsp. Intimpflege), da sonst Gefahren für den zu pflegenden Menschen entstehen. Wenn also kein Vertrauen entsteht können Gespräche mit allen Beteiligten helfen. Was löst den Krach aus? Die Auswahl von Mitarbeitenden erfolgt aufgrund vieler Fähigkeiten und Eindrücke. Grundlage ist aber immer eine fachliche Ausbildung im Bereich der Pflege, wenn Pflege geleistet wird.
Ich bin quasi 5 Tage die Woche bei meinem 87jährigen Vater in Wohlen. Im Juli starb die Mutter. Er denkt 25000 chf seien Bezahlung genug?! Meine Geschwister setzen sich nicht für mich ein. Was tun?
Bettina Ugolini: Die Situation scheint sehr komplex. Zum einen ist es wichtig, dass Sie sich darüber klar werden was sie alles für die Betreuung Ihres Vaters leisten möchten und können. 5 Tage die Woche ist doch ein recht grosses Pensum. Dann wäre es wichtig zu wissen, welche Rolle Ihre Geschwister in diesem Zusammenhang einnehmen möchten und können. Und schliesslich geht es um die finanzielle Abgeltung der Leistungen. Hier lohnt es sich einmal einen Vetrag anzusehen (Pro Senectute hat so etwas) um zu klären wie so etwas aussehen könnte.
Ich bin quasi 5 Tage die Woche bei meinem 87jährigen Vater in Wohlen. Im Juli starb die Mutter. Er denkt 25000 chf seien Bezahlung genug?! Meine Geschwister setzen sich nicht für mich ein. Was tun?
Bettina Ugolini: Die Situation scheint sehr komplex. Zum einen ist es wichtig, dass Sie sich darüber klar werden was sie alles für die Betreuung Ihres Vaters leisten möchten und können. 5 Tage die Woche ist doch ein recht grosses Pensum. Dann wäre es wichtig zu wissen, welche Rolle Ihre Geschwister in diesem Zusammenhang einnehmen möchten und können. Und schliesslich geht es um die finanzielle Abgeltung der Leistungen. Hier lohnt es sich einmal einen Vetrag anzusehen (Pro Senectute hat so etwas) um zu klären wie so etwas aussehen könnte.
In der Sendung wird von der Pflege zu Hause berichtet. Ich wünsche mir, dass auch mal von guten Situationen in einer Pflegeinstitution berichtet wird - auch aus Sicht von Angehörigen. Mein Mann wohnt nach einem schweren Unfall mit Schädelhirntrauma und einer MS in einem Pflegeheim. Uns als Paar geht es seither viel entspannter und mein Mann läuft nicht Gefahr, bei mir zu "vereinsamen". Auch solche Entscheidungen gilt es wertzuschätzen! Ein Entscheid für ein Pflegeheim ist gleich abschieben.
Bettina Ugolini: Ganz herzlichen Dank für Ihr Statement!! Die Bewertung ambulant vor stationär halte ich für falsch. Die Pflege zu Hause kann, muss aber nicht besser sein. Es gilt immer die individuelle Situation der Pflege, der Familie und des zu Betreuenden anzusehen. Und dann kann man durchaus auch zu dem Schluss kommen, dass das Heim für alle Beteiligten die bessere Lösung ist.
Ist es also (s. Beitrag) immer sicherer, einen Angehörigen in eine Einrichtung zu geben, weil die Pflege daheim finanziell heikler ist?
Johanna Weiss: Es ist sinnvoll sich die Pflegesituation individuell anzusehen. Es ist eher selten notwendig, dass rund um die Uhr Betreuuung erforderlich ist. Häufig kann mit einer Kombination aus den Eigenressourcen (Dinge die der Betroffene noch selbst tun kann), Fremdressourcen (Dinge die Angehörige, Nachbarn für den Betroffenen tun können) und den Pflegeleistungen der Spitex die Pflege Zuhause schon gut sichergestellt werden. Es bedarf schon eines umfangreichen Betreuungsbedarfs, dass die Pflege Zuhause die Kosten eines Pflegeheims übersteigt.
Ist es also (s. Beitrag) immer sicherer, einen Angehörigen in eine Einrichtung zu geben, weil die Pflege daheim finanziell heikler ist?
Johanna Weiss: Es ist sinnvoll sich die Pflegesituation individuell anzusehen. Es ist eher selten notwendig, dass rund um die Uhr Betreuuung erforderlich ist. Häufig kann mit einer Kombination aus den Eigenressourcen (Dinge die der Betroffene noch selbst tun kann), Fremdressourcen (Dinge die Angehörige, Nachbarn für den Betroffenen tun können) und den Pflegeleistungen der Spitex die Pflege Zuhause schon gut sichergestellt werden. Es bedarf schon eines umfangreichen Betreuungsbedarfs, dass die Pflege Zuhause die Kosten eines Pflegeheims übersteigt.
Mein Vater 85 jährig lebt zu Hause und wird von meiner Mutter 75 jährig betreut . Er leidet an Altersdemenz und Alterepilepsie. Gibt es eine Möglichkeit zur Entlastung meiner Mutter regelmässige ,für Sie kostenlose, Betreuung für meinen Vater zu bekommen? Die Ferienbetreung im Heim musste Sie letztes Jahr grösstenteils selber finanzieren!
Bettina Ugolini: Hier müsste man sich wohl an Freiwilligen Organisationen wenden wie z.B. Nachbarschaftshilfe; Zürcher Verein zur Betreuung Schwerkranker oder Va bene.
Ich pflege meinen Mann, Krebs, Herzkrankheiten, Lungenemphysem.....hin und wieder hab ich das Gefühl ich komme an meine Grenze...wo hole ich mir Hilfe?
Dimitros Iliakis: Wichtig ist, dass man sich überhaupt erst eingesteht, dass man an seine Grenze kommt. Nur dann ist man auch bereit, Hilfe anzunehmen. Wenn es um pflegerische Unterstützung geht, kann man sich über den Hausarzt und die Spitex Hilfe holen. Wichtig sind aber auch Entlastungsangebote (andere Familienmitglieder, Pro Senectute, Spitex, andere Betroffene), damit man sich Freiräume, die für das persönliche Wohlbefinden wichtig sind, schaffen kann. Nur bei eigenem Wohlbefinden und Ausgeglichenheit ist man zur Unterstützung fähig.
+++Es ist die Hölle. Alle 2 Jahre starb einer unserer Vorfahren. Extrem viel Zeit und Geld mussten wir investieren. Noch Heute sind wir in angespannter Lage. Dass, nach 80 Jahren eine Versicherung sagen kann wir bezahlen nicht mehr oder Spitex auf welche nie und nimmer Verlass ist. Wir könnten ein Buch schreiben.+++
+++Guten Abend, ich habe keine Frage, sondern eine Richtigstellung: Es gibt nicht nur EL, wenn kein Vermögen da ist, das stimmt so nicht!! Vermögen abzgl. Freibetrag ergibt das anrechenbare Vermögen, von diesem werden nur 1/15 bzw. 1/10 bei der EL-Berechnung angerechnet. Somit ist es möglich, dass auch bei einem vorhandenen Vermögen noch eine Leistung der EL gesprochen werden kann. Siehe Merkblätter der AHV. Viele Bezugsberechtigte werden durch falsche Aussagen verunsichert. Danke + en guete Obe+++
Für unsere demente Mutter haben wir die Spitex 1x /Wo angestellt um sie zu duschen. Wir finden es schlecht, dass jedes Mal eine andere Person kommt. Kann ich mich als Pflegefachfrau von der Spitex anstellen lassen um dies zu übernehmen? Zukünftig wird noch anfallen, dass sie täglich zwei Mal Augentropfen und Medikamente benötigt. Ich müsste beruflich etwas kürzer treten. - Stehe 2 1/2 Jahre vor der Pensionierung.
Bettina Ugolini: Es hat dazu ein Projekt in St. Gallen gegeben. Leider bin ich nicht sicher was dabei herausgekommen ist. Ich gehe aber davon aus, dass diese nicht überall grundsätzlich möglich ist. Besser wäre ein Pflegvertrag zwischen Ihnen und Ihrer Mutter ( wie im Beitrag erwähnt).
Guten Abend, meine 92 jährige Mutter braucht nach einem Sturz 24 Stunden Betreuung zuhause. Eine Bekannte würde dies übernehmen, die medizinische Versorgung und Körperpflege würde nach wie vor die örtliche Spitex leisten. Wo bekomme ich (Tochter) Unterstützung im Verfassen eines Vertrages für die Betreuerin mit Regelung der Administration (Versicherung, AHV-Beiträge)? Wo könnte ich noch Unterstützung bekommen für Abdeckung der Freitage?
Johanna Weiss: Die Pro Senctute bietet die Vorlage für Pflegeverträge. Auch bezüglich der Versicherung und AHV-Beiträge erhalten sie Antworten von den beratenden Sozialarbeitern. Die Pro Senetute Graubünden hat eine Broschüre für Angehörige verfasst welche auf viele Fragen eingeht. Auch die örtlichen Spitex Organisationen können Auskunft geben über Hilfeangebote zu Betreuung. Je nach Kanton übernimmt die kommunale Spitex Betreuung (auch in der Nacht) zu öffentlich subventionierten Tarifen, da die Regierungen die Entlastung der pflegenden Angehörigen unterstützenswert finden.
Meine Mutter wohnt alleine und leidet an Demenz. Es gibt Tage, da spürt man nichts davon. Vor ein paar Tagen ist sie erstmals nachts aus dem Haus gegangen und hat Heimweg nicht mehr gefunden. Sollen wir nachts Wohnung abschliessen und tagsüber wieder Schlüssel geben? Es tut weh, aber zur Sicherheit der Mutter. Ich glaube, die Zeit für ein Heimplatz wird zum Thema, da ich sie nicht selber betreuen kann. Was raten Sie mir? Danke!
Dimitros Iliakis: Aufgrund der geschilderten nächtlichen Vorkommnisse muss davon ausgegangen werden, dass mögliche nächtliche Verwirrtheitszustände vorkommen. Dies sollten Sie unbedingt mit dem Hausarzt der Mutter besprechen. Eventuell könnte durch eine Anpassung der nächtlichen Medikamente eine Beruhigung der Situation erreicht werden. Sicherlich müsste aber anfangs eine gewisse nächtliche Aufsicht (z.bsp. Nachtwache ) eingesetzt werden, da von einer möglichen Selbstgefährdung ausgegangen werden muss.
Gibt es einen Mustervertrag der online heruntergeladen werden kann zur Regelung der Betreung innerhalb der Familie?
Bettina Ugolini: Es gibt Musterverträge bei der Pro senectute. https://www.prosenectute.ch
Meine Mutter bräuchte Hilfe bei der Körperpflege. Bei der Spitex sind auch Pflegefachmänner tätig, von denen sie sich aber nicht waschen lassen will, was ich verstehe. Aus organisatorischen Gründen gibt es laut Spitex keine Möglichkeit nur Pflegefachfrauen einzusetzen. Bei der Privat-Spitex, die ich angefragt habe, ist es so, dass die MIndesteinsatzzeit pro Einsatz eine Stunde beträgt, was zu viel ist. Wissen Sie einen Rat? Gibt es eine Privat-Spitex, die auch für Kurzeinsätze vorbei käme?
Johanna Weiss: Die Genderfrage in der Pflege ist tatsächlich nicht leicht zu lösen. Bevor die Pflege durch das andere Geschlecht ausgeschlossen wird, würde ich auch hier ein vermittelndes Gespräch mit den betroffenen Personen empfehlen. Pflegefachmänner entscheiden sich mit Freude und Engagment für diesen Beruf. Sie weisen häufig grosses Einfühlungsvermögen auf. Ist die Grundlage für Vertrauen geschaffen, kann das Eis brechen. Selbstverständlich darf die Frage nicht vernachlässigt werden, warum ihre Mutter männliche Pflegefachkräfte ablehnt. Manche Dinge lassen sich nicht "weg reden".
Kann ich als diplomierte Pflegefacgfrau HF, privat Patienten zu Hause pflegen und die Leistungen über die Krankenkasse verrechnen? Natürlich mit einer Verordnung durch einen Arzt?
Dimitros Iliakis: Einzelne Spitexorganisationen befassen sich seit mehreren Jahren mit der Möglichkeit, Leistungen fachlich qualifizierter Angehöriger über eine Anstellung abzugelten. Entsprechend sollte diese Möglichkeit geprüft werden.
Sehr geehrte Damen und Herren, seit September 2004 pflege ich meinen Mann , Vater unserer drei Kinder, zuhause , nachdem sein Herz plötzlich und unerwartet stehen geblieben ist. Übrig blieb ein 24-Stunden-Pflegefall. Mittlerweile habe ich zwei Pflegerinnen aus der Slowakei angestellt, die Vinz rundum betreuen, während ich als Sekundarlehrerin das Geld für deren Löhne beschaffe, indem ich 100 Prozent arbeite. Es reicht trotzdem nicht. Was soll ich denn noch tun? Wir gehen bald pleite!
Bettina Ugolini: Ihre Situation macht betroffen und man würde so gern eine konkrete Antwort geben. Aber die gibt es leider nicht, denn vieles ist kantonal geregelt und kann nicht einfach so beurteilt werden. Es scheint wichtig sich an wirklich kompetenter Stelle beraten zu lassen, Gespräche mit der Krankenkasse zu führen und die für alle Beteiligten optimale Lösung in dieser schwierigen und finanziell belastenden Situation zu suchen.
Guten Abend Wir mussten unsere Mutter gegen ihren Willen in ein Pflegeheim geben. Dort ist sie sehr ungern und verweigert die Annahme der Pflege. Sie möchte nach Hause und sieht nicht ein, dass es nicht geht. Wer kann uns weiterhelfen? Die Situation ist sehr belastend, nicht nur für uns, auch für die Pflegenden. Vielen Dank.
Bettina Ugolini: Um hier klare Hilfe anbieten zu können, müsste man noch einiges wissen, so zum Beispiel warum die Mutter gegen ihren Willen gehen musste? Ob sie geistig gesund ist und ihre Situation beurteilen kann? Wie lang dieser Zusatnd der Pflegeverweigerung schon dauert? Ziemlich sicher aber benötigt sie deutlich mehr Zeit zur Verarbeitung und Akzeptanz des Ganzen. Vielleicht wäre begleitende Gespräche hilfreich. Gibt es möglicherweise einen Seelsorger oder eine andere Person ihres Vertrauens?
Guten Abend. Ich pflege meine Eltern beide über 80 schon seit einigen Jahren in einem fast 24 Stunden Rhythmus allein. Gibt es eine Möglichkeit, dass ich dafür durch ein Amt, zb. EL oder andere eine finanzielle Unterstützung bekäme?
Johanna Weiss: Für die Finanzierung von Pflege ist es möglich Hilflosen Entschädigung (abhängig vom Hilfebedarf) oder Ergänzungsleistungen (abhängig vom Vermögen der Eltern) zu beantragen. Alle Fragen rund um die Finazierungsmöglichkeiten werden von pro senctute beantwortet. Auch auf der Internetseite der AHV findet man Informationen.
Wieso darf man bei einem Pflegebett die Gitter nicht hoch stellen. Genau deswegen passieren Unfälle wenn der Patient aus dem Bett steigt und es ohne Aufsicht es nicht sollte. Wer trägt die Verantwortung
Dimitros Iliakis: Das Hochstellen der Bettgitter bedeutet (bei einem nicht bettlägerigen Patienten) eine freiheitseinschränkende Massnahme, die entsprechend gut begründet und dokumentiert sein muss. Zudem birgt sie die Gefahr, sich beim Uebersteigen des Gitters noch schwerer zu verletzen. Falls der Patient jedoch mit der Massnahme einverstanden ist, darf sich angewendet werden. Entsprechend sind andere Möglichkeiten zu bevorzugen (z.bsp. Matratze auf Boden oder Fussmatte mit Bewegungsmelder vor dem Bett).
Mein Vater wird bald 83 und kann sich nicht mehr gut ausdrücken und wurde auch schon von der Polizei im Bahnhof als verwirrt aufgegriffen als er ein Geschäft dort gesucht hat wie erkenne ich ab wann er nicht mehr alleine leben kann? Seine Wohnung ist sehr sauber und die meisten Termine hat er immer im Griff Gartenarbeit erledigt er immer noch zuverlässig und gerne.
Bettina Ugolini: Diese Frage ist immer eine Gratwanderung. Ob es den einen Moment gibt, in dem klar ist jetzt geht es nicht mehr? Nach den geschilderten Vorfällen allerdings könnte man doch zumindest ein gewisses Helfernetz organisieren, sodass man einigermassen sicher sein kann, dass er nicht unbemerkt umherirrt. Vielleicht mit Nachbarn, die ein Auge darauf haben, ob er die Post reinholt, mit der Spitex, durch Anrufe aus der Familie. Und wenn sich das Ganze verschlechtert müsste man ihn wirklich von aussen unterstützen. Meist können sie aber noch recht lange allein leben, wenn ausreichend Hilfestellung geboten werden kann.
Es soll auch eine 14 tägige Akut- und übergangspflege geben, nach einen Spital Aufenthalt, auch für 24 std. stimmt das ?
Bettina Ugolini: Ja das stimmt. Wo es aber in Ihrem Umfeld angeboten wird kann von hier aus nicht beantwortet werden.
Meine Mutter hat ALS.Vor zwei Monaten diagnostiziert.Die Krankheit schreitet jedoch schnell voran.Sie wohnt alleine in einer Wohnung.Sie möchte von uns zuhause betreut werden.Sie will auf keinen Fall ins Pflegeheim abgeschoben werden.Meine Schwester die im selben Haus wohnt,übernimmt den Haushalt, die Pflege die Spitex.Eine Pflege zuhause in ihrer Wohnung ist aufgrund der verengten Platzverhaltnisse nicht mehr lange möglich. Wie können wir sie auf einen Eintritt ins Heim vorbereiten?
Johanna Weiss: Bei einer Überlegung Heim oder Zuhause hilft eine Gegenüberstellung. Was macht das Leben Zuhause leicht, was macht das Leben schwer? Was würde im Pflegeheim leichter? Was würde schwerer? Suchen sie das offene Gespräch in der Familie. Pflegende Angebörige entscheiden mit, wenn sie ihre Möglichkeiten und Grenzen deutlich machen. Manchmal hilft es sich die verschiedenen Pflegeheime anzusehen. Welches gefällt am Besten und würde wenn es "garnicht mehr geht" 1. Wahl sein. Wo begegnet Ihnen in den Pflegeheimen Kompetenz im Umgang mit der ALS?
Ich habe 10 Monate meine schwer Krebskranke Partnerin allein gepflegt und fast wöchentlich ins Spital gefahren bis sie gestorben ist. Ich bin selbständig erwerbstätig und habe 1/3 meiner Arbeitszeit für die Pflege und den Haushalt aufgewendet. Kann ich meine Pflegeleistungen gegenüber dem Steueramt geltend machen und wenn ja auf welcher Basis?
Bettina Ugolini: Leider kann die Frage von hier aus nicht abschliessend beantwortet werden. Aber evenetuell gibt es auf folgender Internetseite (soll jetzt im Okt. online gehen) Informationen, die Ihnen weiterhelfen. www.info-workcare.ch
Guten Abend. Ich wollte nur wissen ob jemand mit 2500 fr monatlich. und Erspartes von 30000 fr Ergänzungsleistung beantragen kann? Vielen Dank
Bettina Ugolini: Hier ist es sinnvoll sich am zuständigen Amt für Ergänzungsleistungen genau zu informieren.
Sehr geehrte Frau Weiss Ihre Antwort ist keine Hilfe. Wenn jemand sich nicht von einem Mann waschen lassen will, so ist das zu akzeptieren! Da braucht es keine vermittelnden Gespräche mehr.Ich kenne viele Frauen, die das nicht wünschen. Meine FRage lautete: Gibt es eine private Spitex, die Kurzeinsätze übernimmt oder wo kann ich mich darüber informieren"
Johanna Weiss: Das ist richtig, wenn die Ablehnung bleibt ist das zu akzeptieren. Bitte suchen sie in den öffentlichen Brachenbüchern nach den Angeboten der ambulanten Pflege, häuslichen Pflege oder Spitex. Bei den Gesundheitsämtern erhält man die Liste von freischaffenden Pflegefachpersonen.
Unser Vater ist stark dement und kann fast nicht mehr laufen zudem braucht er Windelhosen. Zweimal die Woche kommt die Spitex um ihn zu waschen. Die Mutter hat starke Anzeichen von Alzheimer, sie kauft z. B. immer wieder Zwiebeln oder Maggi Würfel und verstaut sie in der ganzen Küche verteilt. Sie ist nicht In der Lage, den Vater zu pflegen. Beide verweigern einen Umzug in ein Heim. Sie könnten noch zu sich selber schauen. Sie weigern sich und werden böse, an wen können wir uns wenden?
Dimitros Iliakis: Wenn immer möglich sollte versucht werden eine gütliche Lösung zu finden. Vielleicht könnte über den Hausarzt oder andere Vertrauenspersonen die Zulassung professioneller Hilfe (Spitex, Betreuungsangebote, Mahlzeitendienste) erreicht werden, sodass ein Verbleib in der eigenen Wohnung doch noch möglich wäre. Sollten alle Versuche scheitern, müsste wohl leider doch eine Gefährdungsmeldung bei der KESB gemacht werden.
+++Habe keine Frage, aber ich habe mich sehr aufgeregt als jemand die Frage gestellt hat: "Wie werden die Spitex, (ich nehme an, das Spitexpersonal) überhaupt ausgesucht?" Wird jemals eine Frage gestellt wie das Spital Personal, Ärzte, Pflegefachfrauen, Fachangestellte Gesundheit, Pflegeassistentinnen usw.. ausgesucht wird??? Es ist ganz klar dass in den Spitäler sowie bei der Spitex (Achtung: das Original!!!) nach ausgebildetem und Kompetenten Personal gesucht UND angestellt wird!!!+++
Guten Abend. Ich pflege und betreue meine Eltern über 80 beide seit einigen Jahren in einem 24 Stunden Rhythmus alleine. Habe ich Anspruch auf eine finanzielle Unterstützung durch ein Amt, zb. EL?
Dimitros Iliakis: Betreuende Angehörige, die nicht im AHV-Alter sind, können unter bestimmten Voraussetzungen Betreuungsgutschriften geltend machen. Das sind keine direkten Geldleistungen, sondern Gutschriften auf dem AHV-Konto der Betreuungsperson. Entsprechende Informationen finden sie in der Broschüre der Pro Senectute "wenn Angehörige Hilfe und Pflege übernehmen".
+++Habe keine Frage, mache mir nur Gedanken ! Wir als Familie pflegten Schwiegermutter und meine Mutter bis zum Tod ; ich bin jetzt 60 ig und Pflegefachfrau! Wer übernimmt, wenn das Rentenalter erhöht wird diese Freiwilligenarbeit , wer übernimmt deren Folgekosten?+++
Ich betreue meine pflegebedürftige Mutter (schwere Hilflosigkeit) im gemeinsamen Haushalt rund um die Uhr. Aus diesem Grund war ich gezwungen, meine Erwerbstätigkeit vor drei Jahren aufzugeben. Besteht nun die Möglichkeit, einen finanziellen Anspruch für meine Pflegeleistungen - ohne mein persönliches Engagement müsste meine Mutter in ein Pflegeheim untergebracht werden - geltend zu machen und bejahendenfalls in welchem Umfang?
Dimitros Iliakis: Gerne verweise ich Sie dazu auf die Antwort von mir zur Frage von S.S..
Guten Abend, mein Vater ist 94-jährig, dement und lebt immer noch in seinem Eigenheim. Er ist mittlerweile schon 3x gestürzt und musste ins Spital eingliefert werden. Immer wieder hat er danach die Spitex abgelehnt. Beim ersten Mal hat er die Pflegerinnen bereits zurück gewiesen. Das Mittagessen erhält er vom Pflegeheim Tilia. Sein Hausarzt und wir hatten schon mehrere Gespräche, aber er weigert sich in ein Pflegeheim zu gehen. Was können wir dagegen unternehmen? Wer kann uns helfen? BD und FG
Bettina Ugolini: Das Thema Hilfe anzunehmen im eigenen Haushalt oder gar diesen zu verlassen ist schwer. Und auch wenn es von aussen so eindeutig klar ist, dass es ohne nicht mehr gehen kann und man es ja nur gut meint - es bleibt schwer und braucht oftmals einen langen Atem und viel Geduld bis die Einsicht kommt. Und manchmal kommt sie erst wenn wirklich etwas passiert, was für Angehörige ganz besonders schwierig ist. In Ihrem Fall kommt aber erschwerend hinzu, dass der Vater an einer Demenz leidet. Das kann je nach Stadium die Einsichtsfähigkeit deutlich reduzieren. Also stellt sich die Frage, ob klärende Gespräche überhaupt nützlich sind. Oder ob man immer wieder geduldig versuchen muss externe Hilfe ganz langsam Schritt für Schritt in das Haus zu bekommen. In jedem Fall scheint ein persönliches Beratungsgespräch sinnvoll. Vielleicht können wir es in einem persönlichen Telefonat noch einmal detailliert ansehen?
Mein Vater lebt in Bellinzona und ich im Aargau. Er möchte gerne zu mir nach Bremgarten ins Altersheim kommen da er mehr Pflege benötigt und nicht mehr alleine in einer Wohnung leben kann. In Bellinzona hat er niemanden. Die Egänzungsleistung zahlt nur 85 CHF pro Tag. So können wir uns das Altersheim in Bremgarten nicht leisten. Was für Möglickeiten gibt es in diesem Fall bzw. wo könnt ich weitere finanzielle Unterstützung anfragen?
Johanna Weiss: Es gibt die Möglichkeit für Pflege-Leistungen, welche in einem anderen Kanton in Anspruch genommen werden, im Heimatkanton eine Kostengutsprache anzufordern. Der Heimatkanton und die Gemeine übernehmen meist die Kosten in Höhe des Pflegeheims im Heimatkanton. Ggf. ist die Differenz dann nicht mehr so gross und ihr Vater kann zu ihnen ins Aargau ziehen. Erkundigen Sie sich in ihrer Gemeinde und in der ihres Vaters.
Wie werden Kinder und Enkelkinder betreuungs- und/oder pflegepflichtig, wenn die betagte Eltern das Vermögen noch im frühen Rentnerjahren an diese verschenken und sich somit womöglich selber überschätzen (Eigenbedarf für den Alter)?
Bettina Ugolini: Auf der Internetseite "verwandtenunterstützung" finden Sie folgende Aussage: Die Sozialbehörden klären in der Regel ab, ob die Eltern oder Kinder eines Sozialbezügers wohlhabend sind und diese aufgefordert werden können, einen Beitrag an den Unterhalt ihres Verwandten zu leisten.Obwohl die Verwandtenunterstützungspflicht ein Institut des Bundeszivilrechts (ZGB) darstellt, ist die Rückgriffspraxis der Gemeinden und Kantone organisationsbedingt uneinheitlich.
Meine Mutter ist pflegebedürftig wohnt Zuhause,Sie hat eine Putzfrau,ich richte ihr die Medikamente,meine Schwester fährt sie zu Ärzten meine ans.Schwester erledigt die Zahlungen.Kann man für diese Leistungen einen finanziellen Zustupf bei irgend einem Amt verlangen?
Bettina Ugolini: Mir persönlich ist das nicht bekannt. Je nach Sitaution hat ihre Mutter einen Anspruch auf Ergänzungsleistungen und dann müssten Sie sich von ihr für Ihre Leistungen entschädigen lassen. Und je nach Ausmass der Hilfbedürftigkeit kann ein Antrag auf Hilflosenentschädigung gestellt werden.
Vor 7 Jahren ist meine Frau verstorben. Seit ich wieder eine Freundin habe, sind meine 4 ehelichen Nachkommen in den Ausstand getreten. Sie haben den Kontakt mit mir total abgebrochen. Frage: Können die Familienangehörigen im Pflegefall zur Pflege, oder zur finanziellen Unterstützung verpflichtet werden?
Johanna Weiss: Angehörige werden dann zu Mitfinanzierung von Pflege verpflichtet, wenn es Notwendig würde Sozialhilfe zu beantragen. Dann wird genau geprüft wie die Vermögensverhältnisse der Betroffenen und Angehörigen sind. Es gibt Freibeträge, diese können sie beim Sozialen Diensten der Gemeinde erfragen.
Chat-Admin: Der Chat ist beendet. Vielen Dank für Ihr Interesse!