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Der Lachclub Halle beim Training.
Legende: Lachyoga ist gemeinsam praktiziert umso wirksamer. imago

Lachyoga? Kein Witz – das gibt’s!

Lachen macht glücklich. In über 6000 Lachclubs in 60 Ländern wird gemeinsam gelacht beim Lachyoga. Und abgesehen davon, dass es eine gute Stimmung verbreitet, ist es dank Endorphinausschüttung auch noch gesund.

Lachyoga wurde 1995 vom Mediziner Madan Kataria ins Leben gerufen. Das erste Mal führte er seine Behandlungsmethode mit vier Personen in Mumbai aus. Zu fünft stellten sie sich im Kreis auf und «lachten wie die Hyänen», erinnert sich der heute 58-Jährige.

Bald waren es 50 Menschen, die sich zum gemeinsamen Lachen trafen. Heute wird das von Kataria inspirierte Lachyoga auf der ganzen Welt praktiziert. In 6000 Lachclubs in 60 Ländern wird gemeinsam gelacht.

«Die beste Medizin»

«Lachen ist das Gesündeste, was man machen kann, es ist die beste Medizin», sagt der hochgewachsene kahlköpfige Arzt. Anfangs versuchten er und seine Mitstreiter sich mit Witzen zum Lachen zu bringen, doch die gingen ihnen bald aus.

Kataria fand heraus, dass der Körper nicht zwischen echtem und falschem Lachen unterscheidet, die heilsame Wirkung also dieselbe ist. «Ausserdem wird auch das falsche Lachen nach kurzer Zeit zu einem echten. Probieren Sie das mal aus!»

Die positiven Effekte des Lachens sind wissenschaftlich belegt. «Studien zeigen vielfältige Vorteile des Lachens», sagt Amit Sood, Arzt an der renommierten Mayo Clinic in den USA. «Das reicht von einem besseren Immunsystem, weniger Stress, besseren Beziehungen bis hin zu einer leichteren Verdauung.» Es wird vermutet, dass das Lachen euphorisierend wirkende Endorphine freisetzt, ähnlich wie beim Sport. Kataria empfiehlt, täglich 15 bis 20 Minuten zu lachen. «Es reicht nicht, nur einen lustigen Film anzusehen, denn da lacht man nur ein paar Sekunden. Um von den Vorteilen zu profitieren, muss man eine ganze Weile lachen», sagt der Mediziner.

Weltweit tätiger «Lach-Guru»

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Kataria ist inzwischen weltweit als «Lach-Guru» bekannt und betreibt in Mumbai ein gemeinnütziges Lachyoga-Institut mit dutzenden Angestellten. «Lachen ist ansteckend, wie das Gähnen», sagt Kataria. «Wir müssen lachen, um mit dem oft schwierigen Leben fertig zu werden.» Aus vielen indischen Parks ist jeden Morgen wieherndes Gelächter zu hören.

Auch in der Schweiz ist das Lachyoga angekommen. Hier wird aber meistens nicht öffentlich in einem Park gelacht, sondern in einem Seminarraum gegen Bezahlung.

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