Nelly Diener betritt 1934 als erste Hostess im Dienste einer europäischen Fluggesellschaft ein Flugzeug. 1947 tritt die Swissair unter grosser Aufmerksamkeit der Bevölkerung den ersten Flug nach Nordamerika an. Damals ist die Welt der Schweizer Luftfahrt noch in Ordnung.
Jahrzehntelang wirbt die Fluggesellschaft mit klassischen Schweizer Werten wie Zuverlässigkeit, Qualität und Gastfreundschaft – und wird so zum Identifikationsobjekt.
Die «fliegende Bank» stürzt ab
Lange wurde die Swissair aufgrund der hohen Reserven und gesunden Kapitalstruktur als «fliegende Bank» bezeichnet. 1992 bringt die Ablehnung der EWR-Verträge durch das Schweizer Stimmvolk dem Unternehmen erhebliche Nachteile. Der als Reaktion erfolgte Zukauf von Fluggesellschaften mit der sogenannten «Hunter-Strategie» führt 2001 zum Zusammenbruch der Swissair.
Mit vorangetrieben wurde dieser Konkurs durch die allgemeine Krise der Luftfahrt aufgrund von Überkapazitäten und den Terroranschlag vom 11. September. Der 2. Oktober 2001 markiert mit dem sogenannten «Grounding» den Höhepunkt der Krise: Mangels Liquidität müssen sämtliche Flüge annulliert und alle Flugzeuge stillgelegt werden. Ein beispielloser Schock für die Schweiz.
Chronik
Ein Stückchen Schweiz fliegt über den Ozean
Schweizer Filmwochenschau vom 14.04.1950
Die Schweizer Luftfahrt im Visier
Antenne vom 31.12.1970
Nationalstolz am Boden
Tagesschau vom 02.10.2001
Worte des Groundens
Rendez-vous vom 31.12.2001
«Swiss» hebt ab
Tagesschau vom 31.01.2002
Ein kostspieliger Neustart
Dank Finanzspritzen in der Höhe von über vier Milliarden Franken durch die öffentliche Hand, von Privaten, Wirtschaft und Banken, entsteht aus der Regionalfluggesellschaft Crossair eine Nachfolgegesellschaft, die zum Teil Flotte und Landerechte der Swissair übernimmt. Die 2002 in Swiss International Airlines umbenannte Gesellschaft gehört seit 2005 zum Lufthansa-Konzern.