Beispiel Indonesien 2009. Ein schweres Erdbeben erschüttert das Land. Tausende Menschen sind verschüttet. Sofort rollt weltweite Hilfe an. In der Schweiz setzt sich die Rettungskette in Bewegung. Sie ist in der Lage, nach einem Erdbeben während zehn Tagen rund um die Uhr Such- und Rettungseinsätze durchzuführen.
2008 wurde die Rettungskette dafür durch die UNO als «heavy USAR (Urban Search and Rescue) Team» klassifiziert. Jetzt muss sie vor UNO – Experten beweisen, dass sie den hohen Qualitätsanforderungen für weltweite Einsätze immer noch genügt. Im Trümmerdorf in der Nähe von Genf übt sie deshalb währen 72 Stunden den Ernstfall.
Das Trümmerdorf befindet sich in Epeisses und ist eines von zwei Dörfern in der Schweiz, die extra für Rettungsübungen gebaut worden sind. In Ruinen und zusammengestürzten Häusern werden die 110 Personen und 12 Suchhunde alles geben um die verschütteten Opfer zu bergen.
«Schweiz aktuell» zeigt zudem, wie die Retter im Camp leben und gibt unter anderem Einblick in den mobilen Operationssaal. Moderator Michael Weinmann berichtet jeden Abend live vor Ort über den aktuellen Stand der Übung.
Neben dem Schweizer Team ist bei der Übung auch ein Team von 120 Rettern aus Marokko mit dabei. Sie wollen sich erstmals durch die UNO klassifizieren lassen.
«Schweiz aktuell» begleitet die beiden Teams während der ganzen Übung und ist dabei wenn die Retter Tag und Nacht mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben um vor den UNO - Experten zu bestehen.
Was ist die Rettungskette?
Die Rettungskette Schweiz setzt sich aus privat- und öffentlich-rechtlichen, zivilen und militärischen Partnerorganisationen zusammen, die im Einsatz unter der Leitung der Humanitären Hilfe des Bundes stehen. Sie ist auf die Ortung, Rettung und medizinische Erstversorgung von Verschütteten nach Erdbeben im Ausland spezialisiert. Mit dabei sind unter anderen das Schweizerische Rote Kreuz (SRK), das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS), die Rega und der Schweizerische Verein für Such- und Rettungshunde.(Redog).
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27. Oktober 2014 - Rettung im Trümmerdorf
Um 13:13 Uhr geht im Deza in Köniz die Erdbebenwarnung ein. Das Erdbeben im fiktiven Land Limajura erreicht 6,9 auf der Richterskala. Die Einsatzleiter werden aufgeboten und im Logistikzentrum in Wabern werden 19 Tonnen Material für den Einsatz bereitgestellt und verladen. Währenddessen laufen im Trümmerdorf in Epeisses (GE) die letzten Vorbereitungen für die Übung, die 72 Stunden lang dauert. Helfer verbarrikadieren Zugänge von Hohlräumen, in denen Statisten liegen werden. Statiker prüfen die Ruinen, denn Sicherheit geht auch bei einer Katastrophenübung vor.
28. Oktober 14 - Rettung im Trümmerdorf: Die Retter sind vor Ort
Als erstes Team erreichen die Marokkanischen Retter das fiktive Land Limajura. Mit grossen Transportflugzeugen kommen sie auf dem Flughafen Bern Belp an und fahren ins Erdbebengebiet. In Zürich versammeln sich die 104 Retter der Rettungskette Schweiz zum Material- und Gesundheitscheck. Danach machen auch sie sich auf den Weg ins Katastrophengebiet.
29. Oktober 2014 - Retter im Dauereinsatz
Nach dem Marokkanischen Team ist nun auch das Schweizer Team der Rettungskette im fiktiven Land Limajura angekommen. Die Rettung der Verschütteten im Erdbebengebiet läuft auf Hochtouren. Buffy, der Hund von Tierärztin Tatiana Lentze findet unter den Trümmern sein erstes Opfer. Die Bergung gelingt ohne Probleme. Dann macht das Schweizer Team einen Fehler: Ist die Reklassifizierung gefährdet?
30. Oktober 2014 - Grosse Erleichterung nach einer harten Nacht
Die Rettungskette: Grosse Erleichterung nach einer harten Nacht Die Schweizer Rettungskette übt schon den 4. Tag in einem Trümmerdorf in Genf den Ernstfall - bei eisiger Kälte und dickem Nebel. Am Morgen um acht dann die Nachricht der lokalen Behörden. Sie haben die Situation selber im Griff. Die ausländischen Retter können abreisen. Die Übung ist abgeschlossen. Und bei der Abschlussveranstaltung am Abend erhalten beide Teams ihr Diplom. Sie haben die Reklassifizierung als «heavy USAR (Urban Search and Rescue) Team» geschafft.