Nach der Trennung von Glen Hanlon am vergangenen Freitag hatte der Schweizer Eishockey-Verband SIHF schnell deutlich gemacht, wer die Nachfolge des Kanadiers antreten soll: Der aktuelle Biel-Coach Kevin Schläpfer, dessen Vertrag noch bis 2018 läuft. Ohne den Klub zu informieren, unterbreitete der Verband dem Baselbieter ein Angebot.
Nun entschied der Verwaltungsrat der Seeländer einstimmig, Schläpfer nicht gehen zu lassen. Zum Entscheid kam es, weil der Verband auch nach einer ersten Absage aus Biel nicht nachliess und Schläpfer weiter als Nationaltrainer im Fokus behielt.
Harsche Kritik am Verband
Das Vorgehen des SIHF stiess den Bieler Verantwortlichen sauer auf, sie kritisierten den Verband massiv. Zum einen hatte man hinter ihrem Rücken gehandelt, zum anderen gibt es in Schläpfers Kontrakt keine Ausstiegsklausel.
Andreas Blank, der Verwaltungsratspräsident des EHC Biel, stellte fest, dass «die Geschichte in einer sportlich schwierigen Situation grosse Unruhe hinterlassen hat». Das Vorpreschen des Verbandes habe Biel «schockiert» und sei «nicht akzeptabel», so Geschäftsführer Daniel Villard.
Schläpfers emotionaler Ausbruch
Wie nahe Schläpfer die ganze Sache gegangen ist, wurde in der Bieler Arena offensichtlich. Er brach an der Medienkonferenz gleich zweimal in Tränen aus. Der 45-Jährige bestätigte auch, dass er den dritten Vorschlag des Verbandes, die Nationalmannschaft erst Ende Saison zu übernehmen, gerne angenommen hätte.
Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 09.10.15, 23:10 Uhr