Telegramm
Die Verlängerung in Spiel 4 führte zum ersten Mal zu Dramatik in einer bis dahin eher zahmen Final-Serie. Die ZSC Lions drängten in dieser Overtime vehement auf den Siegestreffer. Sie rannten immer weiter an, verstärkten den Druck in Überzahl gar noch, scheiterten aber immer wieder an Kloten-Keeper Martin Gerber.
Nilssons überragende Penalty-Künste
Weil auf Klotener Seite auch Captain Victor Stancescu bei seinen beiden guten Chancen nicht reüssieren konnte, musste das Penaltyschiessen entscheiden. Dort trafen in den ersten 10 Versuchen nur ZSC-Stürmer Robert Nilsson und Klotens Romano Lemm. Während Lemm bei seinem zweiten Versuch scheiterte, traf Penalty-Spezialist Nilsson erneut - und führte Zürich zum Titel.
In der regulären Spielzeit hatte Eric Blum die Klotener im ausgeglichenen Startdrittel in Führung gebracht. Der Verteidiger profitierte von der herrlichen Vorarbeit von Tommi Santala, der mit einem genialen Querpass die gesamte ZSC-Hintermannschaft aushebelte. Vorher hatten die Lions in der eigenen Zone den Puck an die Flyers verloren und hatte sich Santala gegen Ryan Shannon und Andri Stoffel an der Bande behauptet.
Wick mit dem Titel auf dem Stock
Im Rückstand liegend waren die Lions die leicht bessere Mannschaft und kamen durch Chris Baltisberger kurz vor der zweiten Sirene zum verdienten Ausgleich. Der junge Stürmer nahm an der Bande Gian-Andrea Randegger den Puck ab, tankte sich in den Slot durch und traf mit einem schönen Schuss ins entfernte hohe Toreck.
Auch im letzten Drittel waren die Lions leicht überlegen. Weil beide Teams in der Defensive keine Risiken mehr eingingen, blieben grosse Chancen indes aus. Bis Roman Wick 3 Sekunden vor Schluss in Überzahl nur die Torumrandung traf. Es wäre der Meistertreffer gewesen - eine knappe Stunde später machte es Nilsson besser, der die Lions mit seinen zwei verwerteten Penaltys ins Glück schoss.
Erster Titel für Crawford, fünfter «Kübel» für Seger
Es ist der achte Titel der Geschichte für die ZSC Lions, der erste unter Trainer Marc Crawford. Der Kanadier tritt damit in die Fussstapfen von Bob Hartley, der die Zürcher 2012 zum Titel führte. Bei allen 5 Titeln seit 2000 dabei war Captain Mathias Seger, die Integrationsfigur der Lions, die den «Kübel» bei der Feier symbolisch an den harten Arbeiter Mark Bastl weitergab.