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0:1-Hypothek im CL-Achtelfinal In die Ecke gedrängt ist Atletico gefährlich – auch für Inter

Über Atletico spricht kaum jemand. Dabei beherrschen die Madrilenen die Rolle des Spielverderbers bestens. Inter ist vor dem Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League gewarnt.

Atleticos Marcos Llorente versucht sich gegen die Inter-Abwehr um Goalie Yann Sommer.
Legende: Es dürfte auch im Rückspiel ein zähes Ringen werden An Zweikämpfen mangelt es im Duell zwischen Atletico und Inter bestimmt nicht. Reuters/Alessandro Garofalo

Atletico ist seit vielen Jahren die 3. Kraft in Spanien, immer im Schatten der zumindest auf dem Papier übermächtig erscheinenden Barcelona und Real Madrid. Der Fussball, den die «Colchoneros» unter der Regie von Trainer Diego Simeone spielen, wird nicht selten ins Lächerliche gezogen, vor allem national. Atletico ist bekannt dafür – besonders in Spielen gegen grosse Teams – gleichermassen ultra-defensiv wie ultra-aggressiv zu agieren und den (Abwehr-)Bus zu parkieren.

Bei aller Häme gegen die Spielweise Atleticos geht beinahe vergessen, welch grosse Erfolge das Simeone-Team mit exakt diesem Fussball in der Vergangenheit erzielt hat. Als der Argentinier die «Rojiblancos» im Jahr 2011 übernahm, lag der Traditionsverein in Trümmern. Seither hat Atletico insgesamt 9 Titel gewonnen, darunter 2 Mal die spanische Meisterschaft sowie 2 Mal die Europa League. Zudem stiessen die «Colchoneros» 2 Mal bis in den Champions-League-Final vor.

Sende-Hinweis

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Die Zusammenfassungen der Partien Atletico - Inter und Dortmund – Eindhoven sehen Sie am Mittwochabend ab 23:00 Uhr in der Sendung «Champions League – Highlights» auf SRF zwei.

Inter ist gewarnt

Aktuell macht Atletico eine schwierige Phase durch. In der heimischen Meisterschaft ist man im Titelrennen mit 14 Punkten Rückstand auf Leader Real Madrid wohl raus, in der Copa del Rey bedeutete der Halbfinal erst kürzlich Endstation. Bleibt also noch die Champions League.

Nach dem 0:1 gegen Inter im Giuseppe-Meazza-Stadion steigt Atletico mit einer kleinen Hypothek ins Rückspiel am Mittwoch. Simeone und seine Schützlinge haben in vergangenen Editionen der «Königsklasse» aber bewiesen, dass sie grossen Widrigkeiten gegen grosse Gegner trotzen können:

  • 2015/16: Im Viertelfinal verliert Atletico das Hinspiel im Camp Nou gegen ein Barcelona mit dem gefürchteten Sturm-Trio Lionel Messi, Luis Suarez und Neymar mit 0:1. Zuhause, damals noch im altehrwürdigen Estadio Vicente Calderón, biegt der Aussenseiter das K.o.-Duell dank eines 2:0-Erfolgs noch um.
  • 2019/20: Nach einem 1:0-Hinspiel-Erfolg im Achtelfinal gegen Liverpool gerät Atletico an der Anfield Road in der Verlängerung erstmals im Duell in Rücklage. Die Spanier schlagen aber mit 3 Toren zurück, gewinnen mit 3:2 und eliminieren die «Reds», welche damals Titelverteidiger waren.

2024 noch makellos

Will Atletico in dieser Saison weiter von seiner Titel-Premiere in der Champions League träumen, braucht es eine ähnlich magische Nacht wie damals gegen Barcelona oder Liverpool. Denn Inter reist in einer vorzüglichen Verfassung in die Hauptstadt Spaniens. 13 Pflichtspiele haben die «Nerazzurri» im Jahr 2024 wettbewerbsübergreifend bisher absolviert, 13 Mal verliessen sie den Platz als Sieger. Dabei kassierte der unangefochtene Serie-A-Leader gerade einmal 6 Gegentreffer – eine eindrückliche Statistik, zu der auch Yann Sommer seinen Anteil beigetragen hat.

Im Hinspiel brauchte es die Paraden des Schweizer Nati-Goalies nicht, Atletico gab keinen einzigen Torschuss ab. Das dürfte sich im Rückspiel ändern, zumal sich die Simeone-Truppe nicht ausschliesslich aufs Verteidigen konzentrieren kann. Und dann ist da auch noch das äusserst leidenschaftliche Publikum im Metropolitano, das seine Lieblinge pausenlos anfeuern wird.

Video
Inter verschafft sich im Hinspiel dank Arnautovic kleines Polster
Aus Champions League – Highlights vom 20.02.2024.
abspielen. Laufzeit 7 Minuten 57 Sekunden.

SRF zwei, Champions League – Highlights, 12.03.2024, 23:00 Uhr;

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