Weggis hat sich herausgeputzt für die Schweizer Nationalmannschaft. Rot und Weiss sind die dominierenden Farben im beschaulichen Feriendorf am Vierwaldstättersee - besonders im schmucken Kleinstadion, wo die Schweizer Nati bis zum nächsten Montag Gastrecht geniesst.
Über 3'000 Fans verliehen den beiden ersten Trainingseinheiten der Nati einen würdigen und stimmungsvollen Rahmen. «Schön, wie uns die Leute empfangen haben», freute sich etwa Valentin Stocker, der als Zentralschweizer quasi ein Heimspiel hat.
Stocker muss Training abbrechen
Weniger beschaulich ging es in den Trainings zur Sache. Sowohl am Morgen wie auch in der Einheit am späteren Nachmittag schlug das Team von Ottmar Hitzfeld in den internen Trainingsspielen ein beachtliches Tempo an. Besonders schmerzhaft erfuhren dies Stocker und Mario Gavranovic.
Stocker kassierte am Nachmittag in einem Zweikampf gegen Michael Lang einen Schlag, wurde auf dem Platz behandelt und musste das Training vorzeitig abbrechen. Nati-Arzt Cuno Wetzel sprach gegenüber SRF von einem schmerzhaften Schlag, der indes keine gravierenden Folgen haben sollte.
Blessuren bei drei weiteren Spielern
Gavranovic musste das zweite Training des Tages nach einem Misstritt am Morgen ausfallen lassen. Ebenfalls nicht auf dem Platz standen am Nachmittag Valon Behrami und Tranquillo Barnetta. Behrami konnte nach seinem Knochenriss am Morgen zwar bereits wieder mit der Mannschaft mittrainieren, wurde danach aber geschont. Barnetta durfte bereits am Morgen nur einige Laufübungen absolvieren.
In diesen Fällen sprach SFV-Medienchef Marco von Ah von nur geringen Problemen. Barnetta brauche noch einige Tage, um nach seinem Muskelfaserriss wieder voll belasten zu können. Seine Schonung ist wie bei Behrami aber geplant gewesen und auch Gavranovic dürfte bald wieder mittun können.
Djourou wieder bei 100 Prozent
Positive Nachrichten gab es von Johan Djourou. Nach seiner Hirnerschütterung aus dem Barragespiel mit dem Hamburger SV bei Greuther Fürth sei er wieder «bei 100 Prozent. Ich spüre meine Verletzung nicht mehr. Der Unfall hat schlimmer ausgesehen, als er tatsächlich war.»
Die übrigen Spieler zeigten sich in beiden Trainings äusserst konzentriert. Fanliebling Xherdan Shaqiri etwa verzückte das Publikum mit einigen sehenswerten Aktionen und bewies, dass er nach seiner Verletzung keine Schmerzen mehr hat. Überhaupt scheinen sich die Nati-Spieler in Weggis grundsätzlich wohlzufühlen. Das Dorf hat mit seinem Charme viel dazu beigetragen.