Mirko Salvi hatte in Posen nicht einmal Zeit, sich aufzuwärmen. Kurz vor der Pause musste die Nummer 3 im Basler Tor unvermittelt einspringen. Germano Vailati, Stellvertreter des verletzten Stammkeepers Tomas Vaclik, war nach einem Misstritt nicht mehr auf die Beine gekommen.
Die Nervosität sei nach ein paar Ballkontakten verflogen. «Anfänglich kamen viele Emotionen hoch, doch ich hatte schnell ein gutes Gefühl», sagte der 21-Jährige.
Bei seinem Debüt schlichen sich trotzdem Unsicherheiten ein, Salvi zeigte aber auch starke Reflexe. Sein Fazit: «Ich denke, dass ich dem Team helfen konnte.»
Die Herausforderung im Cup
Salvi könnte eine weitere Feuertaufe und gleichzeitig Herkulesaufgabe bevorstehen. Denn am Sonntag ist sein FCB im Cup-Viertelfinal beim Titelhalter Sion gefordert. Eine Diagnose Vailatis ist ausstehend, befürchtet wird eine Zerrung oder sogar ein Muskelfaserriss.
Trainer Urs Fischer gibt sich pragmatisch: «Wir werden sehen.» Wer also ist Salvi, der vielleicht erneut zum Handkuss kommt?
- Der Waadtländer kam 2009 zum FC Basel und durchlief dort ab der U16 die Nachwuchsstufen.
- Im Mai 2012 wurde der 1,88 m grosse Schlussmann mit einem Profivertrag ausgerüstet. Um Spielpraxis zu sammeln, war Salvi zwischen Juli 2014 und Mai 2015 an den FC Biel ausgeliehen.
- Bei den Seeländern war er schnell erste Wahl und bestritt letzte Saison 35 Challenge-League-Einsätze.
- Auf eigenen Wunsch kehrte er zum FCB zurück, obschon er hinten anstehen musste und bislang 10 Mal mit der U21 in der Promotion League berücksichtigt wurde. «Die Situation in Basel ist für mich nicht einfach», sagte er kürzlich dem Bieler Tagblatt. «Dabei würde ich über die Fähigkeiten verfügen, um auf Augenhöhe mit den beiden anderen Torhütern zu sein.»
- Das Talent gehört zum Kader der Schweizer U21. Im November 2014 trug Salvi beim 1:1 gegen Schottland während 74 Minuten und zum bislang einzigen Mal das Nationaldress.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 10.12.2012 21:00 Uhr