Alle haben wir Xherdan Shaqiris Prachtstreffer im EURO-Achtelfinal gegen Polen noch in bester Erinnerung. Spät, in der 82. Minute, schaffte er den 1:1-Ausgleich, indem er sehenswert zum Seitfallzieher ansetzte. Der «Kraftwürfel» verdiente landauf, landab Glanznoten für diese Aktion.
341 Tage später trifft der 25-Jährige wieder im Natidress – dafür beim 1:0 über Weissrussland im Annäherungsspiel für die WM-Quali auf den Färöern erneut staunenswert. Diesmal früh, in der 9. Minute, brachte er die Schweiz mit einem Hammerschuss in Führung und riss die Zuschauer in Neuenburg von den Sitzen.
Angesprochen auf das Traumtor, sagte Shaqiri nach dem Match: «Ich habe schon einige so erzielt. Das trainiere ich tagtäglich. Natürlich freut es mich immer sehr, so der Mannschaft zu helfen.» Und dann schob er keck, aber mit einem Schmunzeln hinterher: «Ja, langsam werden solche Momente alltäglich.»
Wir haben alle eine lange Saison hinter uns. Da kann man nicht erwarten, dass man den Gegner wegputzt.
Dieses Meisterstück fand auch bei Vladimir Petkovic Bewunderung. Der Trainer kann das Tor auch deshalb zum Anschauungsunterricht benutzen, weil er seine Schützlinge damit ermutigen will, «einfach einmal zu probieren, aus solchen Lagen zu schiessen». Im Gegensatz zu Shaqiri spricht Petkovic von «einem Sonntagsschuss, der nicht oft gelingt».
Bereit für Reise auf die Färöer Inseln
Zur Gesamtbeurteilung des Matches fand Shaqiri wohlwollende Worte. «Wir haben alle eine lange Saison hinter uns. Da kann man nicht erwarten, dass man den Gegner wegputzt.» Zudem habe es sich bei Weissrussland um keine schlechte Mannschaft gehandelt, die darüber hinaus defensiv sehr kompakt gestanden sei.
«Wir hatten aber das ganze Spiel im Griff und konnten Chancen herausspielen. Deshalb war es ein guter Test im Hinblick auf die Partie gegen die Färöer. Wichtig war, dass wir unbesiegt blieben», resümierte der Stoke-Söldner.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 01.06.2017 20:10 Uhr