In den letzten Tagen sei sehr viel auf seine Person abgewälzt worden sei, begründete Siegenthaler gemäss einer YB-Mitteilung seinen Entscheid. «In Anbetracht der Umstände war eine Basis für eine fruchtbare Zusammenarbeit nicht mehr vorhanden.»
Eine Trennung mit Ansage
Siegenthaler war am Donnerstagabend im Fokus von heftigen Fan-Protesten gestanden. Im Rahmen des Europa-League-Heimspiels gegen Olympiakos Piräus wurde er zur Zielscheibe des Berner Anhangs. Die YB-Fans forderten mit Transparenten den Rauswurf Siegenthalers, der sein Amt erst im Mai angetreten hatte.
FC Basel angreifen «völlig unrealistisch»
Siegenthaler hatte sich nach der Trennung von CEO Alain Kappeler und Sportchef Fredy Bickel unter anderem in einem SRF-Interview unglücklich geäussert. So sagte er, das vor Jahren formulierte YB-Ziel, den FC Basel anzugreifen, sei «natürlich völlig unrealistisch» gewesen. Dass ausgerechnet ein Basler in Basel die Kapitulation vor dem FCB verkündete, hatte die Berner Supporter brüskiert.
«Der Druck wurde gross»
YBs Verwaltungsratspräsident Hanspeter Kienberger sagte, er bedauere die Entwicklung. Aber zum Wohl des Klubs und im Sinn beider Parteien sei Siegenthalers Abschied «ein sinnvoller Schritt». Er bekundete Verständnis für die unwirsche Reaktion der Fans. Darüber hinaus hätten auch Sponsoren reagiert. «Der Druck wurde natürlich gross», räumte er ein.
Der VR-Präsident bestritt, dass nach den Abgängen Bickels und Siegenthalers, der im Verwaltungsrat für die sportlichen Belange zuständig war, ein Vakuum entstehe. «Wir haben einen sehr kompetenten Trainer. Die erste Mannschaft ist von der aktuellen Problematik nicht tangiert.»
Sportchef-Personalie in der Schwebe
Gleichzeitig gestand Kienberger ein, dass ungewiss ist, ob der neue Leiter Sport wie geplant im Oktober vorgestellt werden kann. «Es stimmt: Wir haben eine neue Ausgangslage. Diese muss nun analysiert werden.» Bei der Person, mit der sich YB bereits geeinigt hat, handelt es sich offenbar um einen Vertrauten Siegenthalers.
Sendebezug: Laufende Berichterstattung Super League