Ein Achtelfinal gegen Frankreich zum Beispiel wäre aus polnischer Sicht die schlechteste Variante gewesen. Deshalb sind Fans und Medien im Hinblick auf Samstag ziemlich optimistisch.
Fans denken bereits an den Viertelfinal
Auf Twitter zum Beispiel ist der 2. Gruppenrang von Spanien bei polnischen Fans bereits ein grosses Thema. Denn: Wenn Polen die Schweiz schlägt, trifft man im Viertelfinal nun nicht wie befürchtet auf die «Furia Roja». Man sieht: viele Fans denken, dass die Schweiz bereits geschlagen sei.
Natürlich gibt es auch nüchterne Stimmen. Der Ex-Internationale und heutige TV-Experte Maciej Terlecki etwa sagt, dass die Schweiz das bessere Team sei. «Sie haben zwar keinen Star wie Robert Lewandowski, haben auf jeder Position aber grossartige Spieler, was in der Summe ein sehr starkes Team ergibt», so Terlecki.
Gilewicz und die Vorfreude auf Xhaka
Radoslaw Gilewicz, ein weiterer früherer Nationalspieler und während 2 Jahren auch beim FC St. Gallen tätig, schätzt die Chancen auf 60:40 für Polen ein. Für ihn sticht ein Leader aus dem Schweizer Ensemble hervor: «Granit Xhaka. Ein echter Kämpfer. Ich freue mich auf seine Zweikämpfe mit Grzegorz Krychowiak.»
Was sagen Spieler und Trainer zu der Schweiz als Gegner?
- Robert Lewandowski: «Die Schweiz ist in der Weltrangliste besser klassiert als wir und deshalb der Favorit. Sie haben Xhaka, der das Team anführt und einige weitere starke Spieler. Aber sie haben auch ihre Schwachstellen.»
- Arkadiusz Milik: «Die Schweiz hat eine sehr gute Mannschaft. Vor 2 Jahren spielten wir ein Testspiel gegen die Schweiz (Red.: 2:2 in Breslau, Milik schoss ein Tor), aber aus diesem Spiel dürfen wir keine grossen Rückschlüsse mehr ziehen.»
- Trainer Adam Nawalka: «Wir wissen viel über sie. Die Schweiz spielt auf einem sehr hohen Level, ist einer der interessantesten Mannschaften hier in Frankreich. Aber wir glauben daran, dass wir sie schlagen werden.»
Die Medien fokussierten nach dem 1:0-Sieg gegen die Ukraine am Dienstag darauf, dass das Team von Nawalka nicht den besten Tag erwischt hatte. Dazu wurden Befürchtungen laut, dass die 2 Tage zusätzliche Pause für die Schweiz ein grosser Vorteil sei.
Immerhin fallen an dieser EURO viele Tore in den letzten Minuten, weshalb gute Erholung ein Schlüsselfaktor sein dürfte. Die polnischen Spieler sind indes der Meinung, dass die unterschiedliche Erholungszeit kein Problem darstelle. Für beide Teams gleich ist dagegen die Tatsache, dass sie beide zum ersten Mal in der K.o.-Phase einer EURO stehen.
Sendebezug: Laufende EURO-Berichterstattung