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- Mit dem Remis gegen Rumänien steht die Schweiz mit einem Bein in den Achtelfinals der EURO 2016.
- Ein verwandelter Penalty nach einem unnötigen Foul von Stephan Lichtsteiner bringt Rumänien in Führung.
- Die Schweiz spielt überlegen, sündigt aber im Abschluss. Haris Seferovic und Blerim Dzemaili vergeben aus bester Position.
- Erneut bringt ein Corner die Erlösung: Admir Mehmedi hämmert den Ball nach einem Abpraller in die Maschen.
Eine «gewaltige Steigerung» hatte Trainer Vladimir Petkovic vor dem Spiel von der Schweizer Nati gefordert. Und seine Spieler taten wie geheissen: Sie spielten besser als gegen Albanien, dominierten das Spiel gegen unbequeme Rumänen über weite Strecken und hätten den Sieg verdient. Am Ende resultierte ein Punkt, der hinsichtlich Achtelfinal-Qualifikation Gold wert sein dürfte.
Seferovics Déjà-vu, Lichtsteiners Aussetzer
Ein Déjà-vu erlebte Haris Seferovic. Der Stürmer, der bereits gegen Albanien 4 hochkarätige Chancen vergeben hatte, sündigte in der Startphase erneut:
- Nach 6 Minuten verzog er aus guter Abschlussposition knapp.
- 10 Minuten später scheiterte er alleine vor Rumänien-Keeper Ciprian Tatarusanu.
Das rächte sich umgehend: Mit ihrem ersten Angriff spielten sich die Rumänen in den Strafraum, wo Captain Stephan Lichtsteiner den rumänischen Stürmer Alexandru Chipciu unnötig am Leibchen zurückriss. Bogdan Stancu verwertete den Penalty souverän, Rumänien lag entgegen dem Spielverlauf in Führung.
Pfosten rettet Sommer
Die Schweiz zeigte sich kurz geschockt und hatte nach 28 Minuten Glück: Cristian Sapunaru traf aus der Drehung den Aussenpfosten, Yann Sommer wäre geschlagen gewesen. Es sollte die einzige Phase der Partie bleiben, in der die Schweiz den Gegner nicht im Griff hatte.
Nach 30 Minuten hatte die Nati den Rückstand verdaut und kam ihrerseits wieder zu Chancen. Weil Blerim Dzemaili einen Kopfball aus 8 Metern knapp neben den Pfosten setzte (38.) ging sie aber dennoch mit einem Rückstand in die Kabine.
Mehmedi mit dem Hammer zum Ausgleich
Nach dem Seitenwechsel änderte sich am Geschehen wenig: Die Schweiz dominierte, rannte an, kam dann und wann zu Halbchancen. Für die Erlösung sorgte wie gegen Albanien ein Corner: Nach einem Abpraller kam Admir Mehmedi an den Ball und wuchtete das Spielgerät mit 118 km/h zum hochverdienten Ausgleich in die Maschen.
Danach war die Schweiz dem Siegestreffer näher, ohne jedoch zu ganz klaren Möglichkeiten zu kommen. Mit dem Punkt dürfte die Nati denn auch leben können: An der WM 1994, in der im gleichen Modus gespielt wurde, haben 4 Punkte gereicht, um die K.o.-Phase wenigstens als bester Gruppendritter zu erreichen.
Weitere Steigerung gefragt
Die von Petkovic geforderte Steigerung hat die Nati gegen Rumänien eindeutig erbracht. Klar ist aber auch: Im 3. Gruppenspiel gegen das bislang verlustpunktlose Frankreich braucht die Schweiz am Sonntag mindestens eine ebenso starke Leistung mit verbesserter Effizienz.
Die Ausgangslage ist klar: Mit einem Sieg ist die Schweiz Gruppensieger, mit einem Remis Zweiter. Bei einer Niederlage könnte sich Rumänien noch vorbeischieben.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 15.06.2016, 18:00 Uhr