Resultate
Gut 55 km vor dem Ziel passierte das Unglück. Bei einem Tempo von rund 42 km/h stürzte der Franzose William Bonnet. Zahlreiche der folgenden Fahrer im Feld überschlugen sich, darunter auch Fabian Cancellara.
Alberto Contadors Teammanager Oleg Tinkow schilderte seine Beobachtungen wie folgt. «So etwas habe ich noch nie gesehen, viel Blut und Schmerzen – das ist der schlimme Teil von unserem Sport.»
Die Tour-Leitung entschied sich für eine zwischenzeitliche Neutralisation des Rennens. Dies erlaubte Cancellara, nach einem kurzen medizinischen Check noch einmal ins Feld zurückzukehren.
Ein grosser Leidensweg
Für andere, wie etwa den Niederländer Tom Dumoulin, war das Rennen dagegen bereits an dieser Stelle zu Ende. Teamkollege John Degenkolb bedauert: «Dass wir jetzt auch Tom verloren haben, ist für uns ein herber Rückschlag. Das war vorprogrammiert, dass die Etappe so hektisch, so turbulent und gefährlich wird. Es war wirklich krass.»
Viel Blut und Schmerzen: So etwas habe ich noch nie gesehen.
Leader Cancellara, der weiterfuhr, litt nach dem Unterbruch sichtlich unter den Blessuren, die er sich beim Sturz zugezogen hatte. Das Maillot jaune zu verteidigen, verkam bei dieser Ausgangslage zur Nebensache. Beim ersten Angriff aus dem Feld vermochte Cancellara prompt nicht mehr mitzugehen. Er erreichte das Ziel knapp 12 Minuten nach der Spitze.
Nach einer Untersuchung im Spital musste er später einsehen, dass eine Fortsetzung der Tour nicht möglich ist.
Froome neu im gelben Trikot
Neu ins gelbe Trikot durfte sich Chris Froome einkleiden lassen. Der Brite, der die Tour vor zwei Jahren gewonnen hatte, erreichte an der Mur de Huy den 2. Platz. Den Tagessieg sicherte sich im Sprint der Spanier Joaquim Rodriguez.
Am Dienstag stehen die längste Etappe der 102. Tour und die Rückkehr nach Frankreich auf dem Programm. Von Seraing nach Cambrai geht es über Pflasterstein-Abschnitte und total über 224 km.
Sendebezug: SRF info, sportlive, 06.07.2015, 17:00 Uhr.