Seit dem letzten GP in China ist eine Menge Zeit verstrichen: 5 Jahre oder in der Währung von Dominator Max Verstappen 52 GP-Siege und 3 WM-Titel. Im April 2019, beim letzten GP in Schanghai, wurde Verstappen Vierter. Beim Sieg von Lewis Hamilton war der Niederländer noch ein ganzes Stück entfernt von seinem ersten WM-Titel.
Seitdem machte die Formel 1 unfreiwillig einen Bogen um den für Automobilhersteller wichtigsten Markt. Die Corona-Pandemie sowie die strenge Null-Covid-Strategie der chinesischen Politik machten einen Start unmöglich. Umso grösser ist nun die Vorfreude beim F1-Zirkus auf die Rückkehr in den Jiading Distrikt.
Tickets innert einer Stunde weg
Die Fahrer können sich auf volle Ränge freuen. Gemäss offiziellen Angaben waren die Eintrittskarten für das Hauptrennen am Sonntag bereits nach einer Stunde vergriffen, als am 9. Januar der Vorverkauf startete – und dies trotz Preisen von umgerechnet bis zu 500 Euro.
Es ist wie eine neue Strecke.
Nach der langen Zwangspause wird die Fans ein spannendes Wochenende erwarten. «Es ist wie eine neue Strecke», sagt Simone Berra, Formel-1-Chefingenieur von Reifenlieferant Pirelli: «Die Strecke wurde fünf Jahre lang nicht benutzt. Wir haben neue Autos und neue Reifen.»
Der 5,451 Kilometer lange Kurs war 2003 innert nur gerade 18 Monaten gebaut worden. 2004 folgte die Rennpremiere, 2019 feierte man im «Schlüsselmarkt», wie es Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff nennt, den 1000. GP der Formel-1-Geschichte.
Bei Verstappen kamen 52 Siege dazu
Die Rückkehr nach China sorgt für Unwägbarkeiten – auch wenn Weltmeister und WM-Leader Verstappen natürlich trotzdem als Favorit anreist. Im eindrücklichen Palmarès Verstappens, der diese Saison mit Bahrain, Dschidda und Suzuka schon wieder drei von vier Grand Prix für sich entschieden hat, fehlt der Sieg in Schanghai – noch.
Allerdings, und das verdeutlichte der Red-Bull-Star im Vorfeld, hätte er sich aufgrund der langen Abwesenheit von China im Kalender ein normales Rennwochenende mit drei Trainingseinheiten gewünscht anstatt eines Wochenendes mit Sprint.
Lokalmatador Zhou hofft auf Exploit
Auf ein starkes Wochenende hofft Guanyu Zhou ganz besonders. Seit 2022 ist der 24-Jährige aus Shanghai Stammpilot bei Sauber (früher Alfa Romeo) in der Formel 1. Chinesische Staatsmedien blickten dem Heimauftritt ihres Landsmanns schon Anfang Jahr vorfreudig entgegen.
«Chinas F1-Fahrer Zhou freut sich auf einen Durchbruch in der neuen Saison», hatte die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am 11. Januar getitelt. Sportlich fährt der «Shanghai Tiger», wie er sich selbst nennt, allerdings in diesem Jahr hinterher. Das möchte er am liebsten bei der viel beachteten Rückkehr ins Riesenreich ändern.