Heidi Diethelm Gerber erlöst am 4. Wettkampftag bei den 31. Sommerspielen die Schweiz. So geht der erste Medaillengewinn auf das Konto der 47-jährigen Thurgauerin, die erst 2003 zum Schiessen gefunden hat.
In einem nervenaufreibenden Duell gegen die chinesische Weltnummer 1 Jingjing Zhang setzte sie sich im Schiessstand von Rio mit 8:4 durch und durfte hinterher ausgelassen über Schlussrang 3 jubeln. Sie bewies in dieser Bronze-Ausmarchung Nerven aus Drahtseilen, musste sie doch einen 0:2-Rückstand wettmachen, ehe sie die Wende herbeiführte. Geschossen wurde in Serien à 5 Schüssen.
Die Goldmedaille sicherte sich in einem nicht minder spannenden Zweikampf Anna Korakaki (Grie) mit 8:6 gegenüber Monika Karsch (De).
Den Fehlstart korrigiert
Vor 2 Tagen noch musste Diethelm Gerber eine bittere Enttäuschung wegstecken, war sie doch in ihrem 1. Wettkampf (Luftpistole/10 Meter) ohne Chance auf einen Finalplatz (Top 8) geblieben. In ihrer stärkeren Disziplin mit der Sportpistole über 25 Meter konnte die European-Games-Siegerin des letzten Jahres in Baku nun aber ihr volles Leistungsvermögen ausschöpfen.
Die Qualifikation hatte die Ostschweizerin auf Rang 7 abgeschlossen. Nur um Haaresbreite schaffte sie den Cut mit den Top 8, für sie sprach ein einziger erzielter Innenzehner mehr im Vergleich zu Jangmi Kim (Skor), der Olympiasiegerin 2012 von London.
Für weibliche Premiere gesorgt
Diethelm Gerber bescherte den Schweizer Schützen die 21. Olympiamedaille der Geschichte. Das Besondere: Sie ist die erste Frau, der dieses Kunststück gelang. Michel Ansermet hatte vor 16 Jahren in Sydney für den letzten Erfolg verantwortlich gezeichnet, als Silbermedaillengewinner mit der Schnellfeuer-Pistole über 25 m.
Sendebezug: Laufende Olympia-Berichterstattung