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Weltcup Frauen Boykott: Vonn startet nicht und attackiert die FIS

Lindsey Vonn und Mikaela Shiffrin haben auf einen Start bei der Kombination in Crans-Montana verzichtet. Erstere erhebt schwere Vorwürfe gegen die FIS.

Die alpine Kombination in Crans-Montana stand von Beginn weg unter keinem guten Stern. Das Wetter spielte ebenso wenig mit wie die Kurssetzung. Mit Ilka Stuhec, Tessa Worley und Denise Feierabend wurden die ersten drei Athletinnen im Super-G an der gleichen Stelle von einer Welle ausgehoben und schieden aus.

Wofür machen wir sowas, wenn es so gefährlich ist?
Autor: Lindsey Vonn

Während Stuhec lediglich ein Tor verpasste, stürzten Worley und Feierabend in die Fangnetze. Feierabend musste anschliessend mit Verdacht auf eine Knieverletzung ins Spital gebracht werden. «Das Knie sieht nicht gut aus», sagte Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann noch im Zielraum.

Zu viel für Lindsey Vonn, die aus dem Startbereich twitterte: «Genug ist genug. Ich werde heute nicht fahren. Das ist nicht sicher. Bitte hört auf damit @fisalpine.»

Amerikanerinnen nicht am Start

Die Organisatoren sahen sich durch die Ausfälle gezwungen, das Rennen zu unterbrechen. Wenig später folgte der Entscheid, den Super-G – ohne die heikle Passage – vom Reservestart aus in Angriff zu nehmen.

Vonn machte ihre Drohung wahr und war wie Teamkollegin Mikaela Shiffrin nicht am Start. «Der Schnee ist zu weich, es ist zu gefährlich. Wir brauchen ein solches Risiko nicht. Wofür machen wir sowas, wenn es so gefährlich ist?», fragte die 32-Jährige.

Sie warf der FIS unter anderem auch vor, die weiblichen Athletinnen nicht ernst zu nehmen.

Verantwortliche weisen Kritik zurück

Nach dem Rennen äusserte sich auch FIS-Renndirektor Atle Skardal zu den umstrittenen Geschehnissen.

  • Skardal zum Entscheid, den Wettkampf nicht abzubrechen: «Der obere Teil ist uns ein Tick zu schnell gegangen. Durch die Welle gab es einen Sprung, den wir alle unterschätzt haben. Als wir den Start nach unten versetzten, ging aber alles tadellos.»
  • Skardal kontert die harte Kritik von Lindsey Vonn: «Die Piste war sehr gut. Sie war mit Salz bearbeitet. Ich habe sie nach 60 Fahrerinnen getestet und da waren kaum Spuren drin. Dieses Drama verstehe ich überhaupt nicht. Ausserdem ist Lindsey nicht gefahren, also weiss sie nicht wie es war.»

Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 24.2.17, 10:25 Uhr

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