Die Form, der sich Novak Djokovic erfreut, ist gleichermassen bestechend wie beneidenswert. Der Serbe ist die unangefochtene Weltnummer 1, er reihte zuletzt 21 Siege aneinander und gewann in dieser Saison alle wichtige Turniere, zu denen er antrat.
Australian Open, Indian Wells, Miami und Monte Carlo: 4 Titel auf höchstem Niveau nennt der 8-fache Grand-Slam-Champion im Jahr 2015 sein Eigen. Auch Roger Federer spielt in Rom um seinen bereits 4. Turniererfolg. Allerdings kamen die vorangegangenen in Brisbane, Dubai (Finalsieg über Djokovic) sowie Istanbul zustande – also «nur» bei Events der ATP-Stufe 250 oder 500.
Djokovic tastete sich heran
Trotz Djokovics Monaten als Überflieger sagte Federer vor dem Gigantenduell im Endspiel des «Foro Italico»mit leichtem Hoffnungsschimmer: «Immerhin ist Djokovic nicht Nadal.»
Der Maestro rechnet sich bei seinem 15. Start in Italiens Metropole durchaus Chancen auf seinen 1. Titel aus. «Denn ich habe bislang eine super Woche gespielt und keinen einzigen Satz abgegeben», argumentiert er. Djokovics Weg in den Final verlief nicht so geradlinig. Der 27-Jährige musste dreimal über die volle Distanz gehen, liess dafür in der Vorschlussrunde nichts mehr anbrennen: 6:4, 6:4 gegen David Ferrer (ATP 8). «Ich spielte im Halbfinal definitiv mein bestes Tennis des gesamten Turniers. Ich ging mit einer aggressiven Einstellung ans Werk, weil der Gegner nicht viele Fehler begeht», sagte er.
Die Reihe ist an Federer
Gegen Federer dürfte er im 39. Aufeinandertreffen auf die gleiche Taktik setzen. Noch immer führt der Schweizer im Head-to-Head knapp mit 20:18 (und auf Sand mit 4:3). Seit Ende 2013 bei den ATP-Finals in London wechselten sich die beiden stets ab mit Siegen. Beim 3. Vergleich in diesem Jahr wäre nach Dubai (Federer) und Indian Wells (Djokovic) folglich wieder der Baselbieter an der Reihe.
Passend dazu seine Erkenntnis: «Ich bin derjenige, der Djokovic zuletzt am meisten Schwierigkeiten bereiten konnte.» Der 33-Jährige ergänzt: «Das Problem ist nur, dass er momentan keine 3-Sätzer verliert.» Zuletzt 10 Matches in Folge kippten im Entscheidungs-Durchgang auf die Seite von «Nole». Doch vielleicht findet Federer in Rom den Schlüssel zu diesem Problem – oder noch besser: Er setzt sich in 2 Sätzen durch.
Sendebezug: SRF zwei, «sportlive», 16.05.2015 22:00 Uhr
Federer - Djokovic: Head-to-Head auf Sand 4:3
2014 Monte Carlo | Halbfinal | Federer 7:5, 6:2 |
2012 French Open | Halbfinal | Djokovic 6:4, 7:5, 6:3 |
2012 Rom | Halbfinal | Djokovic 6:2, 7:6 |
2011 French Open | Halbfinal | Federer 7:6, 6:3, 3:6, 7:6 |
2009 Rom | Halbfinal | Djokovic 4:6, 6:3, 6:3 |
2008 Monte Carlo | Halbfinal | Federer 6:3, 3:2 w.o. |
2006 Monte Carlo | 1. Runde | Federer 6:3, 2:6, 6:3 |