Der erste Achtelfinal der French Open, ausgetragen auf dem Court Suzanne Lenglen, löste auf den Zuschauerrängen kollektives Augenreiben aus: Nach 2:20 Stunden und nur 3 Sätzen hatte Albert Ramos-Vinolas für die bislang grösste Überraschung in Roland Garros gesorgt und Milos Raonic (ATP 9) eliminiert.
Ende der French-Open-Misere
Mit dem Sensationssieg beendete Ramos-Vinolas eine persönliche Durststrecke an den French Open. An den 4 letzten Turnier war der Spanier jeweils in Runde 1 gescheitert. Nun reihte er in der ersten Woche am Bois de Boulogne 4 Siege aneinander – exakt so viele wie bislang in 18 Grand-Slam-Spielen insgesamt.
Ich habe zum ersten Mal nicht auf die Auslosung geschaut.
Über Ramos-Vinolas' Sieg verwundert waren jedoch nicht nur Tennisfans auf der ganzen Welt, sondern auch der Überraschungsmann selbst. Den Beweis lieferte der Linkshänder im Platzinterview, als er gestehen musste: «Ehrlich gesagt weiss ich gar nicht, wer mein Gegner ist. Ich habe zum ersten Mal nicht auf die Auslosung geschaut. Können Sie es mir sagen?»
Wawrinkas weisse Weste
Das ehemalige Tennis-Ass Cédric Pioline, in der Funktion des Interviewers, konnte: Im Viertelfinal wartet Stan Wawrinka auf die Weltnummer 55. Bislang lag Ramos-Vinolas dem Lausanner: In 6 Spielen gab es 6 Siege, zuletzt vor 2 Wochen in Genf. Dennoch ist der Titelverteidiger vor dem aktuell gross aufspielenden Spanier gewarnt. Dass der Linkshänder gerne überrascht, musste auch Roger Federer im letzten Jahr erfahren, als er in Shanghai unterlag.
Sendebezug: Laufende Berichterstattung French Open