Angebracht gewesen wäre eine Mischung aus Freude und Mitleid: Gerade war Gaël Monfils in Roland Garros in die Achtelfinals eingezogen, sein guter Freund Richard Gasquet musste verletzungsbedingt aufgeben .
Doch die Gefühlswelt des Franzosen war eine andere: Verärgert. Aufgebracht. Fast wütend.
Stan ist ein guter Freund, auch neben dem Platz.
Beim Schiedsrichterstuhl liess er seinen Emotionen freien Lauf. Die hitzige Diskussion mit dem «Chair Umpire» soll nicht druckreif gewesen sein. Thema war offenbar der ehemalige Präsident des französischen Tennisverbandes Jean Gachassin – dieser habe Monfils im 2. Satz wiederholt mit Zwischenbemerkungen gestört.
Respekt vor dem neuen Wawrinka
Sogar das obligate Platzinterview verweigerte der wie Wawrinka im Kanton Waadt wohnhafte Monfils. Bei der anschliessenden MK war der Ausbruch dann kein Thema mehr – Wawrinka dafür umso mehr.
«Stan ist ein guter Freund, auch neben dem Platz», erklärte Monfils. Er sei nicht mehr der gleiche Spieler wie beim letzten Aufeinandertreffen. «Er hat jetzt drei Grand-Slam-Titel. Physisch ist Stan ein Monster.» Er wisse nicht, ob er sich bis am Montag genügend erholt habe, um eine Chance zu haben.
Premiere auf Sand
Die beiden haben bislang viermal gegeneinander gespielt (2:2), jedoch seit über sechseinhalb Jahren nicht mehr und noch nie auf Sand. Das letzte Aufeinandertreffen 2011 ging in Melbourne an den Romand.
Genau wie Wawrinka ist auch Monfils für ein körperbetontes Spiel bekannt. Ein echter Schlagabtausch dürfte uns erwarten.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 04.06.2017, 13:15 Uhr