Der Eisschild im Südwesten der antarktischen Halbinsel verliert seit einigen Jahren an Masse. Das haben Satellitendaten-Auswertungen von Wissenschaftlern der britischen Universität Bristol und des Bremerhavener Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung (AWI) ergeben. Demnach schrumpfte das Inland-Eis auf einer Küstenlänge von 750 Kilometern seit 2009 deutlich.
Klimawandel erwärmt den Ozean
Die Wissenschaftler vermuten, dass warme Ozeanströmungen in dem Gebiet dafür verantwortlich sind. «Durch die Erwärmung schmilzt zunächst die Unterseite des Schelfeises, das das Inland-Eis bisher stabilisiert hat», sagt AWI-Geophysiker Veit Helm. Als Schelfeis bezeichnet man hohen Eisflächen, die auf dem Meer schwimmen – und immer wieder abbrechen.
Die Eisoberfläche einiger Gletscher in der Region, so die Forscher, verliere inzwischen vier Meter pro Jahr an Höhe. Der Verlust sei bereits so hoch, dass auch kleine Veränderungen im Schwerefeld der Erde nachweisbar seien.