Die meisten der 124 in Nepal gemeldeten Schweizerinnen und Schweizer konnten inzwischen kontaktiert werden, sagte Ralf Heckner, Chef des Krisenmanagement-Zentrums des EDA, am Montag vor den Medien in Bern. Auch die Mehrheit der rund 200 Suchanfragen von Familienangehörigen, die auf der Helpline eingegangen seien, hätten beantwortet werden können.
Der Zustand der kleinen Zahl von Verletzten sei nicht besorgniserregend, sie würden von der Botschaft betreut. «Wir haben bisher Glück gehabt», sagte Heckner. Unter den Schweizerinnen und Schweizern, die noch gesucht werden, sind zahlreiche Touristen, auch Bergsteiger. Rund 30 Touristinnen und Touristen haben Unterschlupf gefunden im Garten der Schweizer Botschaft in der Hauptstadt Kathmandu.
Botschaft in Zelten
Dort habe sich inzwischen eine Art «Swiss Camp» gebildet, sagte Manuel Bessler, Chef des Korps für Humanitäre Hilfe. Die Botschaft selber sei wegen der unsicheren Statik nicht nutzbar, darum werde die Botschaft in Zelten im Garten betrieben. Dort sind auch die sechs Expertinnen und Experten untergekommen, die die Schweiz am Sonntag für einen Soforteinsatz losgeschickt hat.
Noch im Lauf dieser Woche soll ein achtköpfiges Team für medizinische Soforthilfe losgeschickt werden. Dieses ist auf die Bedürfnisse von Müttern mit Kindern spezialisiert. Zudem soll nach Angaben von Bessler eine erste Ladung Material nach Kathmandu geflogen werden. Die genauen Bedürfnisse würden derzeit von den Expertinnen und Experten vor Ort abgeklärt.
Flughafen komplett überlastet
Das grösste Hindernis für den Hilfseinsatz ist derzeit der Flughafen von Kathmandu. Es handelt sich um den einzigen internationalen Flughafen des Landes. Wegen der bereits eingetroffenen Flugzeuge sei diese Infrastruktur schon komplett ausgelastet, sagte Bessler. Das sei auch der Grund gewesen, weshalb die Schweizer Helfer vorerst nur mit einem kleinen Flugzeug nach Nepal aufgebrochen seien.