Weiter gehen jedenfalls auch die Einsätze in Kosovo und zur Pirateriebekämpfung vor Somalia. In Libyen kommt sogar eine Beratungsmission zum Aufbau moderner Streitkräfte hinzu. Und natürlich bleibt der Kernauftrag: Die Nato-Mitglieder schützen.
Und dennoch: Für die Nato stellt sich die Frage «Wie weiter nach Afghanistan?» Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen: Die künftige Nato sei eine Nato, die bestens vorbereitet sei auf alle Eventualitäten, mit gut ausgebildeten Truppen, gut gerüstet, aufs Engste vernetzt. Das wollen die Nato-Verteidigungsminister gewährleisten mit regelmässigen Grossmanövern zu Wasser, zu Land, in der Luft und nicht zuletzt im Cyberraum.
Weniger Geld zur Verfügung
Doch besonders ambitioniert klingt das mächtigste Verteidigungsbündnis der Welt damit nicht. Es sind bescheidene, unspektakuläre Ziele. Sie machen klar, dass die Nato künftig kleinere Brötchen bäckt. Für neue, heikle Grosseinsätze fehlt der politische Wille. Und angesichts von Budgetkürzungen fehlen zunehmend auch die militärischen Mittel.
Zumal man noch gar nicht weiss, wie die 28 Nato-Länder künftig enger zusammenarbeiten wollen, um aus weniger Geld mehr militärische Potenz herauszuholen. Ein entsprechender deutscher Vorschlag wurde zwar diskutiert, doch entscheiden mag man noch nicht. Was zeigt: Im Bündnis ist man sich weder darüber einig, welche Ziele man nach Afghanistan prioritär anstrebt, noch wie man sie erreichen will.