Nach dem jüngsten Atombomben-Test von Nordkorea reagieren die Staatschefs weltweit bedeutender Länder – empört und heben den Warnfinger. Eine Übersicht:
- USA: Obama warnt vor «ernsthaften Konsequenzen»
Nach dem erneuten Atomwaffentest Nordkoreas hat US-Präsident Barack Obama die Führung in Pjöngjang vor «ernsthaften Konsequenzen» gewarnt. Obama habe mit den Regierungschefs von Südkorea und Japan telefoniert, sagte der Sprecher des Weissen Hauses, Josh Earnest, in Washington.
Der US-Präsident werde in den kommenden Tagen «weiter mit unseren Verbündeten und Partnern beraten, um sicherzustellen, dass provokativen Aktionen Nordkoreas mit ernsthaften Konsequenzen begegnet wird».
- Frankreich: Hollandes Aufruf an den Sicherheitsrat
Auch Frankreichs Präsident François Hollande verurteilte den fünften Atomwaffentest und rief den UNO-Sicherheitsrat auf, auf «diese Verletzung seiner Resolutionen» zu reagieren. Der UNO-Sicherheitsrat hatte wegen früherer Verstösse bereits harte Sanktionen gegen Nordkorea verhängt.
- Südkorea: «Wahnsinnige Rücksichtslosigkeit»
Südkorea Präsidentin Park Geun Hye bezeichnete den Atomtest Pjöngjangs als einen klaren Verstoss gegen Resolutionen des UNO-Sicherheitsrats. Der fünfte Test dieser Art belege die «wahnsinnige Rücksichtslosigkeit» von Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un.
Präsidentin Park telefonierte gemäss einer Meldung der Nachrichtenagentur Yonhap mit US-Präsident Barack Obama, dessen Land Tausende Soldaten in Südkorea stationiert hat. Zum Inhalt des Gesprächs wurde zunächst nichts bekannt. Die südkoreanische Regierung berief den Nationalen Sicherheitsrat ein. Das Militär richteten einen Krisenstab ein.
- China: «Entschiedener Widerstand» gegen Atomtest
Proteste gab es auch aus China. Das Aussenministerium in Peking sprach von Chinas «entschiedenem Widerstand» gegen den unterirdischen Versuch, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. China dränge Nordkorea, seine Verpflichtungen für eine koreanische Halbinsel ohne Atomwaffen und für Frieden und Stabilität in Nordostasien einzuhalten. Auch müsse Pjöngjang die Resolutionen der Vereinten Nationen erfüllen und alles unterlassen, was die Situation weiter verschlechtere.
- Russland: UNO-Beschlüsse müssen eingehalten werden
Russlands Aussenminister Sergej Lawrow verurteilte den Atomtest. Die Beschlüsse der Vereinten Nationen müssten genau eingehalten werden, sagte er in Genf, wie die Agentur Interfax meldete. In Moskau sagte ein Vertreter des Aussenministeriums in Bezug auf vorangegangen Sanktionen gegen Nordkorea, der Test zeige, dass solche Massnahmen kein Allheilmittel seien. «Man muss eine Lösung für das Atomproblem auf der koreanischen Halbinsel viel breiter angehen unter aktiver Nutzung aller politisch-diplomatischen Mittel.»