Tagelang erfährt die Öffentlichkeit nichts vom Atom-Desaster. Michail Gorbatschow nimmt erst nach 19 Tagen Stellung zur Katastrophe und gibt dann zu: «Unsere Informationen waren ungenügend.»
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Hans Blix
Aus News-Clip vom 13.04.2016.
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29. April 1986: Direktor der Atomenergie-Organisation unbekümmert
Hans Blix, damaliger Direktor der Internationalen Atomenergie-Organisation, gibt sich wenige Tage nach dem Unfall noch sorglos. Man sei informiert worden und habe Hilfe angeboten. Am 5. Mai 1986 besichtigt Blix schliesslich als einer der ersten westlichen Politiker den zerstörten Kernreaktor.
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Messungen in Zürich
Aus News-Clip vom 13.04.2016.
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30. April 1986: So dehnt sich die radioaktive Wolke aus
Aufgrund der Windverhältnisse kommt die giftige Wolke am 28. April in Schweden an, wo die Strahlenwerte in die Höhe schnellen. Die Regierung schlägt Alarm. Erst zu diesem Zeitpunkt gibt die staatliche sowjetische Nachrichtenagentur TASS eine kurze Meldung zu einem Unfall in Tschernobyl heraus. Wenige Tage später ist auch in der Schweiz die Radioaktivität mehr als doppelt so hoch wie üblicherweise.
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Regierungssprecher Georgi Arbatow
Aus News-Clip vom 13.04.2016.
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5. Mai 1986: «Andere Länder unbeeinträchtigt»
Es sei zwar ein schlimmer Unfall gewesen, erklärt Regierungssprecher Georgi Arbatow am 5. Mai in einem Radiointerview. Auf andere Länder habe dieser allerdings keinen Effekt. Auch zwei amerikanische Wissenschaftler betonen, gefährdet seien lediglich Menschen, die sich in der unmittelbaren Umgebung des Reaktors bewegten.
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Verstrahltes Gemüse in der Schweiz?
Aus News-Clip vom 13.04.2016.
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6. Mai 1986: So reagiert die Schweiz
Knapp zwei Wochen nach der Katastrophe ergriffen umliegende Regierungen Massnahmen, die bis zum Verbot des Verzehrs von Frischgemüse reichten. In der Schweiz stufte die Nationale Alarmzentrale die Gefahr zu diesem Zeitpunkt als «unbedenklich» ein, doch die Drähte bei der Behörde liefen heiss. Viele Konsumenten zeigten sich zusehends besorgt.
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Tödliche Räumungsarbeiten
Aus News-Clip vom 13.04.2016.
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1. Juni 1986: Die Qual der Arbeiter
Unter Einsatz ihres Lebens versuchen Tausende Arbeiter, sogenannte Liquidatoren, der Strahlung Herr zu werden. Unter anderem entfernen sie die radioaktive Staubschicht, bauen ein Kühlsystem sowie einen gigantischen Sarkophag, der den Reaktor völlig ummanteln soll. Die Arbeiter sind teilweise nur stundenweise im Einsatz, danach müssen sie erbrechen oder kollabieren.
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Blick in den zerstörten Kontrollraum, in dem sich die Schichtleiter am 26. April 1986 zu einem verhängnisvollen Experiment hinreissen liessen. Sie koppeln die Anlage vom Sicherheitssystem ab. Plötzlich steigt die Leistung des Reaktors massiv an.
Keystone
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Legende:
Innerhalb weniger Sekunden kommt es zu zwei Explosionen, das Dach des Reaktorgebäudes wird weggesprengt. Eine kilometerhohe Rauchsäule türmt sich auf und reisst Unmengen radioaktiven Staubes mit sich.
Keystone
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Legende:
Diese Aufnahme, die unmittelbar nach der Katastrophe gemacht wird, stammt vom Fotografen Anatoliy Rasskazov. Er stirbt 2010 an Krebs.
Keystone
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Eine weitere Luftaufnahme, die das Mass der Zerstörung verdeutlicht. Die Strahlung rund um das Atomkraftwerk erreicht zeitweise das 600'000-fache des normalen Wertes.
Keystone
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Ein Arbeiter überprüft im Steuerungsraum die Strahlenwerte (Juni/1986).
Reuters
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Viele Schweizer Bauern müssen ihre gesamte Gemüseernte vernichten, wie hier bei der Bäuerin Marie Gasser aus Port (BE). In ihrem Betrieb müssen 13'000 Salatköpfe vernichtet werden, obwohl sie im Gewächshaus gewachsen sind.
Keystone
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Schilddrüsenkrebs, Leukämie, Immundefizite, körperliche Missbildungen: Wie viele Kinder und Jugendliche durch Tschernobyl zu Schaden kamen, wird wohl nie restlos geklärt werden (Aufnahme aus dem Jahr 1994).
Keystone
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Ein missgebildeter menschlicher Fötus und der deformierte Fötus eines Schweins: Der ukrainische Biologie-Professor Vyacheslav Konovalov will damit die unmittelbaren Folgen des Atom-Unfalls belegen. (Bild: April 2006).
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Ein Jahr nach dem Super-Gau demonstrieren Atomkraftgegner in Bern (25. April 1987).
Keystone
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Offiziell haben 1986 gegen 50'000 Menschen in Pripjat gelebt, drei Kilometer vom Atomkraftwerk entfernt. Als man die Stadt Ende April/Anfang Mai räumt, sagt man den Einwohnern, es sei nur für wenige Tage. Verstrahlt ist das Gebiet noch immer. Pripjat wird zur wohl grössten Geisterstadt der Welt.
Keystone
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Vor dem 26. April 1986 war hier Kinderlachen zu hören: Verlassener Kindergarten in Pripjat (Archivbild).
Keystone
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Noch ist die Gefahr nicht gebannt: 200 Tonnen Uran schlummern weiterhin im Innern des Reaktorblocks 4. Der Sarkophag, der 1986 hastig übergestülpt wird, ist instabil und brüchig.
Keystone
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Legende:
Der Bau der neuen Schutzhülle dauerte Jahre. Im Juli 2019 konnte sie über den alten Sarkophag geschoben werden (Aufnahme von März 2016).
Keystone
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