Im Juli 2013 herrschte noch eitel Sonnenschein zwischen dem Kanton Baselland und den SBB. Baudirektorin Sabine Pegoraro und SBB-Chef Andreas Meyer unterschrieben freudestrahlend eine Absichtserklärung für einen neuen Bahnhof Liestal, in dem ein Teil der Kantonsverwaltung untergebracht werden sollte. Die Idee war: Die SBB baut den neuen Bahnhof und der Kanton mietet sich ein.
Nach drei Jahren sind die Verhandlungen aber gescheitert. Als Grund nennt Sabine Pegoraro die Mietzinsen: «Im Verlauf der Verhandlungen hat sich gezeigt, dass die Mieten an diesem Standort zu hoch sind. Das wäre politisch chancenlos gewesen.» Viele Landräte seien dem Projekt deshalb skeptisch gegenüber gestanden. Bei den aktuell knappen Kantonsfinanzen, hätte der bürgerlich dominierte Landrat dem Projekt kaum zugestimmt, sagt Pegoraro.
Liestaler Stadtpräsident zeigt sich enttäuscht
Was bisher geschah
Der Liestaler Stadtpräsident Lukas Ott zeigt sich sehr enttäuscht vom Entscheid der Baselbieter Regierung. Ein mehrjähriger Planungsprozess gehe somit ergebnislos zu Ende. Die Stadt würde gerne die heutigen Verwaltungsstandorte an der Rheinstrasse anderweitig nutzen - zum Beispiel für die Ansiedlung von Unternehmen. Das wäre möglich gewesen, wenn die Verwaltung an den Bahnhof umgezogen wäre. «Nun fängt unsere Planung wieder bei Null an», klagt Lukas Ott. Durch das lange Zögern und das Nein zum Verwaltungsneubau am Bahnhof sei wertvolle Zeit verstrichen.
Die Regierung will nun mit der Stadt Liestal mögliche Alternativen für einen Verwaltungsneubau prüfen. Konkretes sei aber noch nicht in Sicht. Die SBB wollen trotz den gescheiterten Verhandlungen am Neubau des Bahnhofareals festhalten.
(Regionaljournal Basel, 12.03 Uhr)