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Ansturm wegen Serienhit Iseltwald verschärft Regeln für Korea-Netflix-Touristen

  • Wegen der Netflix-Serie «Crash Landing on You» strömen koreanische Fans in Scharen nach Iseltwald im Berner Oberland.
  • Letzten Sommer führte dies zu chaotischen Zuständen im Dorf.
  • Nun müssen Reisebusse Parkplätze reservieren, Serienfans zahlen fünf Franken Selfie-Gebühr.

«Crash Landing on You» heisst eine Netflix-Serie, sie handelt von einer reichen Südkoreanerin, die nach einem Gleitschirmunfall in den Bergen landet und sich in einen nordkoreanischen Offizier verliebt. Einige Szenen wurden in Iseltwald im Berner Oberland gedreht.

Touristen am See
Legende: Wer sich auf dem Bootssteg in Iseltwald ablichten lassen will, zahlt neu 5 Franken Zutrittsgegebühr. Keystone/Peter Klaunzer

Seit letzten Sommer strömen deshalb hunderte Koreanerinnen und Koreaner nach Iseltwald. Auf dem Dorfplatz kam es zu chaotischen Szenen, mehrere Reisebusse standen kreuz und quer und versperrten sich den Weg. Nun will die Gemeinde ein weiteres Chaos verhindern.

Strenge Regeln für Reisecars

Reisecars würden neu bereits nach der Autobahnausfahrt von einem Ordnungsdienst in Empfang genommen, so Gemeindepräsident Peter Rubi. «Auf den Dorfplatz dürfen nur noch jene Busse weiterfahren, die vorher reserviert und eine Gebühr entrichtet haben.»

Postauto Iseltwald
Legende: Postauto setzte wegen des Grossandrangs aus Korea zusätzliche Busse ein. Keystone/Peter Klaunzer

Weiter hat die Gemeinde bereits im April eine Selfie-Gebühr eingeführt. Wer sich auf dem beliebten Bootssteg ablichten lassen will, muss fünf Franken zahlen. Die Gemeinde hat eigens ein Drehkreuz aufgebaut. «Wir wollen Stammgästen wie neuen Touristinnen eine gute Aufenthaltsqualität bieten», so Rubi zu Radio SRF.

Postauto setzt Doppelstöcker-Busse ein

Box aufklappen Box zuklappen

Seit 2022 baut Postauto den Fahrplan laufend aus, um asiatische Touristen für ein Selfie an den Ort ihrer Träume zu bringen. Da der Boom anhalten dürfte, werde Postauto ab dem 1. Juni eine Expresslinie einrichten und einen Doppelstöcker einsetzen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.

Es sei schwierig abzuschätzen, wie lange der Ansturm der koreanischen Netflix-Fans noch anhalte. «So oder so bekommen wir die Situation in den Griff», ist der Gemeindepräsident überzeugt. Es sei auch wichtig, die Aufenthaltsqualität für Stammgäste zu garantieren.

Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 16.05.2023, 12.03 Uhr ; 

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