- Im Kampf gegen verstopfte Strassen lanciert das Uvek ein Mitfahrprojekt.
- Mitarbeiter des Departements für Umwelt und Verkehr sollen sich für den Arbeitsweg ein Auto teilen.
- Mittels einer App sollen sich Interessierte finden.
- Das Uvek erhofft sich davon Erkenntnisse für ein allfälliges grösseres Carpooling-Angebot.
Ab nächster Woche sollen die Angestellten der sechs Uvek-Bundesämter in Bern mit gutem Beispiel vorangehen. Mit einem Testprojekt will das Bundesamt für Strassen (Astra) herausfinden, ob sich die Pendler unter den 1600 Mitarbeitern auf ein hauseigenes Carpooling-Angebot einlassen.
Den Preis fürs Mitfahren in ihren Privatautos machen die Angestellten unter sich aus, die Teilnahme ist freiwillig. «Unsere Mitarbeiter sind für die Problematik vielleicht etwas besser sensibilisiert», sagt Thomas Rohrbach vom Astra. Dies könnte sie motivieren, bei dem Projekt mitzumachen, hofft Rohrbach.
Mitfahrer per App finden
Herzstück des Versuchs beim Uvek bildet eine Kontaktplattform. Via App können sich die Bundesangestellten vernetzen, um miteinander an den Arbeitsort zu fahren. Das Projekt soll bis zu zwei Jahre lang laufen und weit weniger als 10'000 Franken kosten. Von der Carpooling-Testphase erhofft sich das Astra wichtige Hinweise für ein allfälliges grösseres Projekt.
Zunächst aber gehe es um einen klassischen Funktionstest der Technik, führt Rohrbach aus. Das System müsse günstig und einfach sein. Die Leute sollen sich ohne grossen Aufwand finden, um den Arbeitsweg gemeinsam unter die Räder zu nehmen.
Mitfahren muss «cool» werden
Carpooling müsse einfach sein, sagt auch Konsumenten-Psychologin Dorothea Schaffner. Sie hat an einer Studie über Mitfahrprojekte mitgearbeitet. Dabei sollten die Werte Nachhaltigkeit und Umweltschutz durchaus eine Rolle spielen. Allerdings dürfe nicht der Eindruck entstehen, dass man die eigenen Bedürfnisse zurückstecken müsse.
Wichtig sei, dass positive Emotionen ausgelöst würden: «Man muss Freude haben am Carpooling. Etwa, indem man sich selber als innovative, fortschrittliche Person sehen kann», so die Psychologin.