In den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts spazierte der berühmte österreichische Schriftsteller Joseph Roth durch Berlin und schrieb seine Stadtfeuilletons. Die kurzen, prägnanten Betrachtungen haben bis heute nichts von ihrer Frische eingebüsst.
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Berlin war damals ein Brennpunkt der Welt und Joseph Roth hatte ein Adlerauge fürs wesentliche Detail. Er machte Kleines gross: Ein Bettler, der Trompete spielte, ohne dass ihn jemand hörte im Getöse des Verkehrs; das Monokel eines Bourgeois; eine «tönende Mauer» - immer erschien in Roths Miniaturen «die Fratze der grossen Zeit». Literarisches Genie, prophetische Zeitdiagnose und menschliches Mitgefühl kommen bei Roth zusammen.
Der Germanist Karl Wagner gibt Auskunft über Joseph Roths Stadtfeuilletons, die in zwei handlichen Neuausgaben erschienen sind.