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SRF / Sébastien Thibault
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Frédéric Chopin: Variationen über «Là ci darem la mano» op. 2

W. A. Mozarts «Là ci darem la mano» ist das bekannte Duett, in welchem der Schwerenöter Don Giovanni die frisch verheiratete Bauernfrau Zerlina in sein Schloss lockt. Dem Opernfan Frédéric Chopin gefiel dies offenbar so gut, dass er einen Variationszyklus über diese eingängige Melodie komponierte.

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Dieses Werk, sein op. 2, existiert in zwei Versionen: Als Konzertstück für Klavier und Orchester sowie als Klavier-Solokomposition. Es folgt formal dem klassischen Muster mit immer brillanter werdenden Veränderungen inklusive einer dramatischen Mollvariante. Chopin umrahmte das bravouröse Ganze jedoch mit einer improvisatorischen Einleitung und einer Polonaise als krönende Coda.

Dieses erste grössere konzertante Werk aus seiner Feder war und blieb auch später nicht nur eines seiner eigenen Lieblingsstücke, sondern es wurde auch vom Publikum und von der Kritik allseits euphorisch aufgenommen. Der Komponist und Musikjournalist Robert Schumann schrieb später in seiner Rezension dieses Stücks: «Hut ab, ihr Herren, ein Genie».

Chopin widmete dieses Herzensstück seinem «Leben», seinem geliebten Tytus Woyciechowski, dem er ausserdem während Jahren zahlreiche briefliche Liebeserklärungen schickte wie «ich liebe nur Dich» oder «nur Du hast Macht über mich». Anfang September 1828, als er sein op. 2 bereits in den Druck gegeben hatte, schrieb er ihm: «Über die Variationen habe ich (vielleicht zu kühn) Deinen Namen gesetzt. (Das Herz wollte es so, die Freundschaft verbot es nicht, und Du, nimm es mir nicht übel). [...] Nochmals Küsse - Küsse.» Und der pianistisch begabte Tytus nahm diese Widmung freudvoll an mit den Worten: «J'accepte avec plaisir».

Zum 175. Todestag des polnischen Nationalkomponisten am 17. Oktober vergleichen wir zum ersten Mal in der Diskothek unterschiedliche Aufnahmen dieses frühen Meisterwerks des 17-Jährigen Chopin. Die Gäste von Moritz Weber sind der Schweizer Pianist Christian Chamorel und der Musikjournalist Christian Wildhagen.

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