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Christoph Schwyzer: Der Staubwedel muss mit

Christoph Schwyzer ist ein begnadeter Menschen-Beobachter: im Band «Der Staubwedel muss mit» erzählt er in poetischen Miniaturen von skurrilen Bewohnerinnen und Bewohnern in einem fiktiven Altersheim: Und er schreckt dabei auch nicht vor grossen Themen zurück wie Einsamkeit und Todessehnsucht.

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Frau Bindelli lehnt jeden Tag den Kopf weit in den Gang hinaus: ihre Hoffnung ist ungebrochen, «denn der unbekannte Besuch könnte jederzeit kommen.» Anders Frau Bösiger, «sie möchte das Leben abgeben, loswerden. Aber da kommt keiner, der es haben will». Herr Hartmann geht nicht ins Gedächtnistraining. Er sei zu nachtragend, sagt er: «Besser wäre eine Methode, die gezieltes Vergessen möglich macht.»

Kein Wort ist zuviel in den kurzen Porträts, die Christoph Schwyzer in seinem Prosaband «Der Staubwedel muss mit» versammelt. In knappen Sätzen erzählt er ganze Lebensgeschichten. Mit grossem Gespür für seelische Zustände lotet der Luzerner die Nöte und Freuden jener Menschen aus, die nur noch auf das Ende warten. Kein Wunder ist dieser Titel nominiert als «Lieblingsbuch des Schweizer Buchhandels 2020».

Im Gespräch mit Literaturredaktorin Luzia Stettler erzählt Christoph Schwyzer von seinen Erfahrungen als Altersheim-Seelsorger und vom Schreiben darüber.

Buchhinweis:
Christoph Schwyzer. Der Staubwedel muss mit. Limmatverlag, 2019.

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