Wie sagte Brecht: «Erst das Fressen, dann die Moral». Hoffmann und Gerber versüssen euren 1. Mai. Mit der Charlotte, die wahrscheinlich vom bekannten französischen Küchenchef Marie-Antoine Carême Anfang des 19. Jahrhunderts in London kreiert wurde, vorerst Charlotte à la parisienne hiess, später in Charlotte Russe umgetauft wurde und sich bis heute unter diesem Namen grosser Beliebtheit erfreut.
Namensgeberin war scheints Sophie Charlotte von Mecklenburg-Strelitz, die Frau des englischen Königs Georg III. Jetzt aber fertig mit historischem Quatsch: Die Charlotte Russe ist schlicht ein superfeines Dessert mit Rhabarber und Vanillecrème, umhüllt von in Schoggi getränkten Löffelbiskuits. Was will man mehr!
Agar Agar? Agar Agar!
VeganerInnen kennens: Agar Agar. Ein Geliermittel, welches ohne Tierknochen und dergleichen auskommt. Es ist aus Algen gemacht. Agar Agar bindet Rhabarber und Vanillecrème erst richtig zur herrlich süss-sauer-fruchtigen Masse. Und wers lieber noch ein bisschen mehr auf die süsse Seite kippen will: Ganz einfach die Hälfte der Rhabarber mit Himbeeren ersetzen!
Für Vanillemüde und Variantenkocher, die gerne mal etwas ausprobieren: Anstatt Vanillestängel ein bisschen geriebene Tonkabohne verwenden. Ihr Aroma wird als betörend beschrieben, mit einem Hauch von Vanille. Anstelle von Löffelbiskuits gehen auch trockene Amaretti. 50 Shades of Charlotte.