Wohl niemand hätte geglaubt, dass die Proteste der «Gilets Jaunes» in Frankreich so lange andauern würden, sagt Hélène Miard-Delacoroix. Spätestens mit der Kälte im Winter und der Weihnachtszeit seien sie vorüber, so die landläufige Meinung. Doch sie halten weiter an und dehnen sich gar aus – beispielsweise nach Deutschland, wo Menschen gegen Dieselfahrverbote auf die Strasse gehen. Was in Frankreich geschah, könne auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern geschehen – die Spaltung der Gesellschaft, ein grosser Unmut gegen die Eliten, gegen Reiche, gegen die Gesetze – ohne klare politische Ausrichtung oder politische Visionen, so Miard-Delacroix. Frankreichs Präsident Macron versucht den Befreiungsschlag mit einem Dialog mit dem Volk, hört sich stundenlang die Sorgen und Nöte der Bürger an. Doch die Forderungen zu erfüllen werde ihm wohl nicht gelingen, denn sie seien so individuell wie die Gelbwesten selber. Die Professorin für deutsche Zeitgeschichte an der Pariser Univeristät Sorbonne ist Gast im Tagesgespräch bei Karoline Arn.
«Die Probleme der Gelbwesten haben überall in Europa Geltung»
Hélène Miard-Delacroix ist Professorin für Zeitgeschichte an der Pariser Sorbonne – sie betrachtet die «Gilets Jaunes» nun auch in Deutschland mit Sorge. Seit langem seien die Probleme bekannt, doch niemand kümmere sich darum. Die Regierungen in Europa fürchteten sich zu Recht vor diesen Bewegungen.
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