Die WHO spricht von einem «langsamen Tsunami», der den Fortschritt der Medizin bedrohe und meint damit Infektionen mit antibiotikaresistenten Bakterien. Jedes Jahr sterben weltweit rund 700'000 Menschen an Keimen, die gegen Antibiotika resistent sind. In der Schweiz schätzt das Zentrum für Antibiotikaresistenzen die Zahl der Todesopfer auf rund 270 jedes Jahr.
Seit Jahren warnen Experten davor, dass viele Bakterien resistent gegen Antibiotika geworden sind. Die einstigen Wunderwaffen im Kampf gegen Infektionen verlieren zusehends an Wirkung. Grund für diese Entwicklung ist, dass jahrelang übermässig Antibiotika eingesetzt worden sind, sowohl in der Human- wie auch in der Veterinärmedizin. Der Bundesrat hat 2015 eine nationale Strategie zu Antibiotikaresistenzen verabschiedet und verschiedene Massnahmen ergriffen. Das Bundesamt für Gesundheit BAG und das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV veröffentlichen alle zwei Jahre einen umfassenden Bericht zur Situation, heute ist der neuste erschienen. Über die Ergebnisse des Berichts diskutieren wir jetzt im «Tagesgespräch» mit Katharina Stärk, Leiterin Tiergesundheit beim BLV und Stefan Kuster, Leiter übertragbare Krankheiten beim BAG. Die beiden sind Gäste von Barbara Peter.