Frau Beller, für unser Programm tragen Sie ein Barockkleid. Wie fühlen Sie sich?
Irina Beller: Pudelwohl – es ist ein sehr bequemes Kleid. Eigentlich braucht man für dieses Kleid gar keine gute Figur, weil es genügend Platz hat. Bei diesem Kleid will man Nein zu jeder Diät sagen. Man kann sich hier wirklich einen Bauch erlauben. Ich würde sagen, das Kleid passt zu einem guten Appetit (lacht).
Wo berührt sich das barocke Lebensgefühl mit Ihrem Leben?
Meine Devise lautet: Geniesse jeden Tag, weil man weiss nie, ob es morgen nicht zu spät ist. Das ist absolut das Motto von Barock – carpe diem.
In Ihrem Buch «Hello Mr. Rich – So heirate ich meinen Millionär» kommt auch Madame de Pompadour vor. Ist die Mätresse am Hof von Versailles so etwas wie ein Vorbild für Sie?
Madame Pompadour war eine geniale Verführerin, und ich denke, ich bin es auch. Es gibt – verführungstechnisch – nichts Neues zu erfinden. Man kann die besten Sachen nur wiederholen. Ja, sie ist ein kleines Vorbild für mich, da sie ihren König ihr ganzes Leben lang an der Leine gehalten hat, so wie ich meinen Mr. Rich.
Luxus spielt eine grosse Rolle im Barock. Welche Rolle spielt Luxus in Ihrem Leben?
Schon wieder eine Parallele zur Marquise de Pompadour. Sie hatte gerne Luxus, ich auch. Sie hatte gerne Champagner. Ihr Lieblingszitat war: «Es gibt nur ein Weingetränk, welches die Frau noch schöner macht, und das ist Champagner.» Ich liebe Champagner auch. Wie sie liebe ich Pelze. Sie hat gesagt: «Kanada ist nur nützlich, um Pelze zu kaufen.»
Luxus ist eine schöne Sache: all dieser Schmuck, all diese Diamanten, Pelze, guten Getränke. Es verschönert das Leben – und das Leben ist schon traurig genug, weil es irgendwann mal zu Ende ist. Deswegen muss man es vorher verschönern und geniessen.