Wir tauchen ein in die Uhrenwelt von James Bond. 32 Modelle zeigen die Veränderungen im Laufe der Zeit. «So wie sich der Stil von James Bond veränderte, änderten auch die Uhren: von mechanischen Uhren zu Quarzuhren und wieder zurück zu mechanischen Uhren», sagt der Museumsdirektor Vincent Jaton.
Er ist ein begeisterter James-Bond-Fan und hat viel Herzblut in diese Ausstellung «James Bond Time» gesteckt, die nun im Espace Horloger in Le Sentier gezeigt wird.
«Ich habe nächtelang die 24 James-Bond-Filme geschaut und die entsprechenden Sequenzen, in denen Uhren eine tragende Rolle spielen, rausgeschnitten.»
Zu jeder Uhr gibt es in der Ausstellung interaktive Animationen mit Zusatzinformationen, Bildern und den entsprechenden Filmsequenzen.
Futuristische Uhr in virtueller Laservitrine
Auch Spezialeffekte machen die Ausstellung lebendig. So werden Besucher animiert, die einzige Uhr, die nicht hinter Glas ausgestellt ist, anzufassen. Doch sie verschwindet, sobald man ihr zu nahe kommt.
Eine virtuelle Laservitrine schützt die Uhr. Die Gadgets mit denen Q die Uhren von James Bond ausrüstete, sind legendär. Magnetfelder, Laser, Radars und andere futuristische Elemente sind zu entdecken.
Bond, der Smartwatch-Pionier
Vincent Jaton klickt den Filmausschnitt zur Quarzuhr aus dem Jahr 1981 an. In der Schlussszene von «For Your Eyes Only» nimmt die Uhr von James Bond zuerst eine Nachricht entgegen und anschliessend einen Telefonanruf von Margaret Thatcher.
«Das ist quasi das erste SMS und ein Beispiel wie Fiktion und Realität verschmelzen. Dieses Gadget ist heute mit den Smartwatches nicht mehr nur James Bond vorbehalten.»
007 ist halber Waadtländer
Die Schweiz spielt in vielen James Bond Filmen eine wichtige Rolle und wird in der Ausstellung entsprechend in Szene gesetzt: als Schauplatz, mit dem ersten Bondgirl Ursula Andress oder Bond-Regisseur Marc Forster. «Doch viele wissen nicht, dass James Bond ein halber Waadtländer ist,» sagt Vincent Jaton.
James Bond-Autor Ian Fleming war in den 1930er-Jahren mit der Waadtländerin Monique Panchaud de Bottens liiert und durch sie wurde er inspiriert, James Bond zum Sohn der Waadtländer Bergsteigerin Monique Delacroix zu machen.
«Ich habe dann den echten Sohn von Monique Panchaud de Bottens kontaktiert, und er hat uns Fotos zur Verfügung gestellt», fährt Vincent Jaton fort und weist auf eines hin, das Ian Fleming und Monique Panchaud de Bottens am Genfersee zeigt.
Zurück zu den Wurzeln
So verschlug es James Bond auch wegen seiner Wurzeln in den waadtländischen Jura und nicht nur, weil die Uhrmacherei für das Vallée de Joux so wichtig ist.
Hier im gebirgigen Jura schliesst sich denn auch der thematische Kreis der Ausstellung. In der letzten Vitrine ist eine mechanische Vintage-Uhr aus dem Jahr 1967 ausgestellt. Diese trägt James Bond in der Schlussszene des letzten Films «Spectre» am Handgelenk und fährt im Oldtimer davon.
Sendung: Radio SRF 2 Kultur, Kultur aktuell, 23.11.2016, 17:22 Uhr.