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Film & Serien Film-Tipp des Tages: «Hunkeler und die Augen des Ödipus»

Mathias Gnädinger als Hunkeler kann auch im Ruhestand das Ermitteln nicht lassen. In Basel wird ein Theaterregisseur ermordet, der Leiche fehlen die Augen. «Hunkeler und die Augen des Ödipus», unter anderen mit Marie Leuenberger und Axel Milberg, entstand nach dem Roman von Hansjörg Schneider.

Der mittlerweile pensionierte Kommissär Peter Hunkeler (Mathias Gnädinger) lässt eine alte Leidenschaft wieder aufleben und geht mit Hedwig (Charlotte Heinimann) seit langem wieder einmal ins Theater. In jungen Jahren hatte er selber mit dem Gedanken gespielt, die Bühne zu seinem Beruf zu machen, sich dann aber doch für die vermeintlich sicherere Laufbahn bei der Polizei entschieden.

Charlotte Heinimann als Hedwig und Mathias Gnädinger als Hunkeler im Theater
Legende: Hier geht's nicht mit rechten Dingen zu: Hedwig (Charlotte Heinimann) und Hunkeler (Mathias Gnädinger) im Theater SRF/ Sava Hlavacek

Die Premiere von Sophokles' «König Ödipus», der Hunkeler und Hedwig - er fasziniert, sie schlafend - beiwohnen, gerät aus den Fugen, ein Skandal bahnt sich an. Einer der Schauspieler, Walter Rutziska (Johann Adam Oest), sabotiert die Inszenierung, indem er plötzlich sturzbetrunken im Zuschauerraum auftaucht und das Publikum beschimpft. Hunkeler hält die Entgleisung für einen genialen Regieeinfall. Anlässlich der Premierenparty möchte er dem Regisseur und Hauptdarsteller der Inszenierung, Bernhard Vetter (Axel Milberg), dazu gratulieren - und kassiert verdutzt eine schallende Ohrfeige.

Als dann auch noch Rutziska auf den Steg zur Motorjacht taumelt, auf der die Party stattfindet, jagt Vetter wutentbrannt die ganze Festgesellschaft von Bord und zum Teufel. Nur noch in Begleitung der von ihm zuvor hoch gelobten Jungschauspielerin Beate Keller (Marie Leuenberger) legt Vetter ab. Die Provence, so der Name der Jacht, verschwindet auf dem nächtlichen Rhein - und taucht am nächsten Morgen führerlos und havariert an einem Stauwehr rheinabwärts wieder auf. Bernhard Vetter wird vermisst und wenig später tot aus dem Rhein gefischt, mit leeren Augenhöhlen.

Als erste dringend Tatverdächtige lässt Madörin (Gilles Tschudi), nunmehr Hunkelers Nachfolger bei der Basler Polizei, ausgerechnet Judith Keller (Barbara Melzl), die Mutter von Beate und ehemals ebenfalls gefeierte Theaterschauspielerin, in Untersuchungshaft nehmen. Zwischen ihr und Vetter war es laut Zeugen schon vor der Party auf der Provence zu offener Feindseligkeit gekommen. Auch Hunkeler, von dessen prominenter Anwesenheit am Premierenabend Madörin und Lüdi (Marc Schmassmann) erstaunt aus der Gratispresse erfahren, wird als Zeuge geladen. Madörin möchte nur zu gern von seinem ehemaligen Chef wissen, womit sich dieser die besondere Aufmerksamkeit Vetters verdient habe, an die am Tag danach noch immer eine deutliche Schramme erinnert.

Doch Hunkeler ist befangen: Damals, in seiner Zeit als junger Hospitant am Theater, war er nicht nur ins Theater, sondern auch in die blutjunge Judith Keller verliebt gewesen. Als diese ihn nun aus der Untersuchungshaft um Hilfe bittet, kann er nicht anders und schlüpft - anfangs noch zur Erheiterung, dann aber immer mehr zum Leidwesen sowohl seiner ehemaligen Kollegen als auch von Hedwig - wieder in die Rolle des Ermittlers. Um den Verdacht gegen Judith zu entkräften, muss er versuchen, Licht ins Dunkel jener Nacht nach der Premiere von «König Ödipus» zu bringen.

Sendeplatz

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Samstag um 22:05 Uhr auf SRF 1

Es sind dies erst die Anfänge einer ganzen Anzahl von Irrungen, Wirrungen und Verwirrungen, in die sich Hunkeler und die Beteiligten jener Nacht verheddern, bevor der Mordfall Vetter zum Schluss hin immer mehr die Ausmasse einer geradezu altgriechischen Tragödie annimmt.

SRF 1 zeigt alle Hunkeler-Filme zum Gedenken an die Schweizer Schauspielerlegende Mathias Gnädinger, der am 3. April 2015 verstorben ist.

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