Georges Schwizgebel, man kann Ihnen gratulieren: «Erlkönig» ist dieses Jahr der einzige Animationsfilm, der auf der Piazza gezeigt wird.
Es ist ein Privileg, dass mein Film auf der Piazza vor so grossem Publikum gezeigt wird. Bei den grossen Filmfestivals stehen Animationsfilme normalerweise nicht so sehr im Zentrum des Interesses. In Locarno ist das anders.
Auch wenn Animationsfilme bei grossen Festivals immer noch eine Randerscheinung sind: Beobachten Sie einen Wandel, was die Akzeptanz beim erwachsenen Publikum angeht?
Ja, das sieht man schon allein an der Anzahl der Animationsfilme, die produziert werden. Früher gab es einen Zeichentrickfilm pro Jahr – von Walt Disney. Heute sind es viel mehr. Auch die Vorstellung, dass Zeichentrickfilme nur für Kinder seien, hat sich gewandelt. Ich habe immer dafür gekämpft, dass Animationsfilme auch etwas für Erwachsene sind. Aber es ist nun mal eine Sprache, die Kinder enorm anspricht.
Sprechen denn Ihre Filme auch die Sprache der Kinder?
Nein. Natürlich können auch Kinder sie sehen, aber sie mögen sie nicht besonders. Es gibt nicht wirklich eine Story. Es geht um die Musik, die Bewegung, die visuellen Spielereien. Ich freue mich immer, wenn Kinder meine Filme mögen, aber das sind wenige.