Ich mag Autorennspiele, die sich genau zwischen Simulation und Arcade-Game ansiedeln. Die also anspruchsvoll zu fahren sind, aber nicht so trocken und schwierig wie eine Simulation. Dieses Bedürfnis erfüllen zwei sehr grosse Serien: «Gran Turismo» auf der Playstation und «Forza» auf der Xbox.
Während «Forza» am einfachsten ist und am schnellsten Spektakel bietet, ist «Gran Turismo» sehr didaktisch und bringt uns Rennfahren am besten bei.
Der Underdog «Project Cars» hat sich bisher vor allem dadurch von den zwei Grossen abgesetzt, dass es eine sehr breite Auswahl an Autos und Rennstrecken bietet, dass es dynamisches Wetter hatte (beispielsweise beginnen wir das Rennen im Regen, dann trocknet die Strecke ab ) – und dass es am schwierigsten war.
Nun versucht Ausgabe Drei, zugänglicher zu werden – und den breiten Markt der «Forza»- und «Gran Turismo»-Fans zu erobern. Das gelingt nicht.
Zwar ist die Auswahl der Autos und Strecken noch immer toll (besonders für Porsche- und Lotus-Fans). Und das Game hat tolle Ideen: Es belohnt uns zum Beispiel jedes Mal, wenn wir eine Kurve besonders sauber und schnell durchfahren, schafft also Anreize für gutes Fahren.
Doch vieles ist nicht richtig fertig: Üble Grafikfehler stechen ins Auge; Menus sind unübersichtlich; es gibt zu viele XP-Systeme; einige Anzeigen machen keinen Sinn.
Dem Game hätten einige Monate mehr Entwicklungszeit wohl gut getan. Warum das Studio Slightly Mad unter dem neuen Besitzer Codemasters bereits jetzt publizierte, ist nicht klar. Vermutlich wollte man unbedingt vor dem Erscheinen der nächsten Konsolen-Generation fertig sein. Kein guter Plan, denn so müssen sich «Forza» und «Gran Turismo» keine Sorgen machen.
«Project Cars 3» ist für Playstation 4, Xbox One und Windows PC.