Kunst - Teures Künstlerpech: Wenn moderne Kunst altem Müll zu sehr ähnelt
Kunst soll den Betrachter herausfordern. Wenn die Herausforderung jedoch darin besteht, überhaupt zu erkennen, dass es sich um ein Kunstobjekt handelt, wird es heikel. Folgende Kunstwerke wurden mehr oder weniger aus Versehen als Müll eingestuft – und entsorgt.
In der Mannheimer Philippuskirche sollte die Installation «Behausung 6/2016» die Flüchtlingskrise thematisieren. Offensichtlich tat sie dies nicht offensichtlich genug. So, dass eine Putzfrau Teile des Kunstwerks, die auf dem Boden lagen, in den Müll warf. Die Künstlerin Romana Menze-Kuhn reagierte erst schockiert, dann souverän. Die Mülltonne ist nun Teil der Installation.
2. Zu authentisch
Mit Überresten einer wilden Party wollten die Künstlerinnen Sara Goldschmied und Eleonora Chiari den hemmungslosen Konsum und Hedonismus der 1980er-Jahre kritisieren. Ihre Installation für eine aktuelle Ausstellung im Museion Bolzano wurde vom Reinigungspersonal aufgeräumt.
3. Da muss man zweimal schauen
Martin Kippenbergers «Wenn's anfängt von der Decke zu tropfen» war eine mannshohe Installation, unter der ein Gummitrog stand. Eine weisse, kalkige Schicht bedeckte den schwarzen Trog. Die Putzfrau hat nicht erkannt, dass die Schicht ein Teil des 800'000-Euro-Werks war.
4. Banale Materialie
Joseph Beuys arbeitet gerne mit einfachen Materialien. Das wurde 1986 seiner «Fettecke» aus fünf Kilogramm Butter zum Verhängnis. Ein Hausmeister der Düsseldorfer Kunstakademie putzte die vermeintlichen Flecken am Boden weg. Die Schadensersatzsumme belief sich auf 40'000 Mark.
5. Für sichere Strassen
Für die Documenta 2007 in Kassel hat die Aktionskünstlerin Lotty Rosenfeld Strassenmarkierungen mit Hilfe von Klebstreifen zu Kreuzen gemacht, um symbolisch «Orte der Macht und deren Ordnung zu durchkreuzen». Die Strassenreinigung beseitigte die Kleber wegen Verkehrsgefährdung noch bevor die Documenta überhaupt eröffnet war.
6. Solides Handwerk
Bei Streetart passiert es schnell, dass ein konkurrierender Sprayer ein Kunstwerk übermalt. 2012 wurde eine fallschirmspringende Ratte Banksys in Melbourne jedoch von Handwerkern zerstört, die neue Leitungen für ein Badezimmer installierten.
7. Sich selbst der ärgste Kritiker
Künstler sein ist wirklich nicht leicht: Claude Monet hat einige seiner eigenen Bilder mit dem Messer zerstört. Er war mit seinem Werk nicht zufrieden und machte kurzerhand Müll daraus.
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