Am Samstag beginnt die einmonatige Phase der sogenannten Hundstage. Die Hundstage stellen in der Regel die heisseste Periode des Jahres dar und dauern bis am 23. August.
Schon zwei Hitzewellen vor den Hundstagen
Gefühlt haben wir schon einen Monat lang Hundstage gehabt. Bereits Mitte Juni und nun auch wieder im Juli erlebten wir zwei ausserordentliche Hitzewellen. Bereits am 19. Juni wurden im untersten Aaretal 36,9 Grad erreicht. Damit wurde die Jahreshöchsttemperatur aus dem Vorjahr um mehr als 2 Grad übertroffen. Pikant: 2021 wurde die Höchsttemperatur schon am 13. Juni gemessen, also weit ausserhalb der Hundstage. In diesem Jahr folgte aber auf die Junihitzewelle noch eine zweite Hitzewelle mit einem Maximum am vergangenen Dienstag, 19. Juli. In Genf wurden 38,1 Grad registriert, die dritthöchste in Genf je verzeichnete Temperatur.
Schon nahe an den Rekorden
In diesem Jahr dürften es die Hundstage mehr als nur schwer haben, um ihrem Ruf als wärmste Periode des Jahres gerecht zu werden. Die 38,1 Grad in Genf bedeuteten die höchste Temperatur in der Schweiz seit dem 7. Juli 2015. In der Extremwert-Statistik des Bundes gibt es seit Messbeginn momentan überhaupt nur 10 Werte mit 38 Grad oder mehr, entsprechend scheint es unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich, dass die Höchstwerte in diesem Jahr nochmals übertroffen werden. Fakt ist aber: Auch in den nächsten Tagen gibt es immer wieder Temperaturen deutlich über 30 Grad, Werte im Bereich um 38 Grad scheinen dagegen eher ausser Reichweite.
Mythos oder meteorologische Realität?
Ein Blick auf die Jahreshöchstwerte in der Schweiz seit der Jahrhundertwende zeigt, dass der Temperaturhöchstwert 13 Mal in die Zeit der Hundstage fiel. 9 Mal wurde die höchste Temperatur schon vor den Hundstagen gemessen und noch nie nach den Hundstagen. Den frühesten Jahreshöchstwert im 21. Jahrhundert gab es in Sitten am 9. Juni 2014. Das späteste Jahresmaxima wurde im Jahre 2011 verzeichnet. Damals wurde der Jahresrekord mit 36,2 Grad erst am 22. August in Basel erreicht. Es scheint nun, dass die Hundstage weiter von ihrem Nimbus verlieren, nachdem auch schon im Vorjahr der Rekord ausserhalb der Hundstage lag.