Wir stossen jetzt schon an Grenzen.
«Wir stellen fest, dass wir jetzt schon an Grenzen stossen, gerade wenn andere Firmen bereits Meetings im Raum Solothurn haben» sagt Markus Ziegler, Geschäftsleitungsmitglied von Biogen in der Schweiz. «Es wäre schön, wenn es noch mehr Hotels gäbe», sagt Ziegler gegenüber Radio SRF.
Nicht nur jetzt, während der Bauphase bis 2019 sind viele Zimmer nötig für Fachspezialisten, Ingenieure und Techniker. Gerade nach Eröffnung der Pharmaproduktion müsse man bereit sein, ganze Delegationen aus dem Ausland aufzunehmen, findet Ziegler.
Die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA komme regelmässig mit grösseren Gruppen vorbei. Diese wünschten einen gewissen Hotelstandard und bräuchten Platz, so Ziegler weiter.
Auch Kanton Solothurn Tourismus wünscht mehr Zimmer
Bei Jürgen Hofer, dem Geschäftsführer Kanton Solothurn Tourismus, stösst er mit seiner Forderung auf offene Ohren. «Biogen spricht mir aus dem Herzen», sagte Jürgen Hofer im Interview mit Radio SRF. Ein Hotel in der Grösse des Hotels Ramada (100 Zimmer) sei sicher noch nötig.
In Grenchen stehe das Velodrome, in Luterbach bald Biogen, in Biel die Tissot-Arena, diese wirtschaftliche Dynamik müsse man für sich nutzen, ist Hofer überzeugt.
Hofer hofft darauf, dass Investoren nun das Geschäft wittern und in ein Viersternhotel investieren. Man müsse alles daran setzen, dass rasch reagiert werde, findet Hofer im Interview. Das Biogen-Projekt sei eine Chance. Er hoffe, der Markt reagiere, sagt der Tourismus-Experte weiter.
Hotel ja, aber nicht nur auf ein Pferd setzen
Der Kanton Solothurn habe ein schwach ausgeprägtes touristisches Verständnis, sagt Roland Furrer. Er führt als Hoteldirektor das Hotel an der Aare (Dreistern Superior, 13 Zimmer) und das Hotel Bären (24 Zimmer) in der Stadt Solothurn. Zudem vertritt er den Kanton im Regionalverband der Hotellerie Suisse, «Bern Plus Mittelland».
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Man müsse sicherlich noch mehr auf den Business-Tourismus setzten, ist er überzeugt. Biogen sei für die ganze Region, auch für die Hotellerie, ein Glücksfall. Trotzdem dürfe man nicht nur auf ein Pferd setzen.
Es gäbe dann auch noch andere Wochen, in denen keine internationalen Delegationen zu Besuch sind, findet Furrer. Hier müsse sich zeigen, ob ein grosses Viersternhotel wirklich das Richtige sei. Dass der Bedarf an Zimmern gross sei, stimme aber durchaus, findet er.
(Regionaljournal Aargau Solothurn, 17:30 Uhr, buec)