Sie sei schon vor 25 Jahren einmal mit dem Circus Monti auf Tournee gewesen, sagt Kathrin Widmer. Seither habe sie immer wieder davon geträumt, dieses Abenteuer zu wiederholen.
Allrounder sind gefragt
Im «normalen» Leben arbeitet Kathrin Widmer als Schneiderin. Sie führt ein eigenes Atelier in Suhr. Im Zirkus ist sie als Kostümpflegerin angestellt. Sie wäscht und flickt die Kostüme der Artisten. Die Arbeit geht ihr nie aus: Manche Kostüme werden von den Artisten sehr stark beansprucht: «Da gibt es immer etwas zu flicken», sagt Widmer.
Ihr Näh- und Wäscheatelier ist ein kleiner Zirkuswagen - vollgestopft mit Waschmaschinen, Tumblern, Nähmaschinen, Bügeleisen und so weiter. Die Kostümpflege ist aber nicht die einzige Aufgabe von Kathrin Widmer. Sie macht auch Gruppenführungen, hilft am Buffet aus oder amtet vor den Vorstellungen als Platzanweiserin.
Die etwas andere Schule
Während der Tournee wird der Circus Monti auch von einer Lehrerin begleitet. Ihr Wohnwagen ist gleichzeitig das «Schulhaus» des Zirkus. Hier werden die 12-jährige Emma - die Tochter von Kathrin Widmer - und Nicola Muntwyler unterrichtet. «Die Zirkusschule ist ganz anders als eine normale Schule», erzählt Emma. Man könne die Lehrerin viel mehr fragen. Manchmal sei es aber auch anstrengender.
Für Emma ist die Zirkustournee ein grosses Abenteuer: «Es ist mega!» Sie geniesst es, den Artisten beim Proben zuzuschauen. Manchmal würden ihr die Artisten sogar etwas beibringen. Zum Beispiel habe sie von einem Artisten gelernt, Hiphop zu tanzen. Auch bei den Vorführungen darf Emma so oft dabei sein, wie sie will.
Circus Monti auf Tournee
So gross das Abenteuer auch ist, manchmal hat Emma auch ein Bisschen Heimweh: «Dann vermisse ich meine Kollegen», sagt sie. Zum Glück ist der Zirkus im Moment in Aarau - nahe ihrer Heimat Suhr. Hier bekommt Emma ganz viel Besuch. Am Sonntag findet in Aarau die letzte Vorführung statt und der Zirkustross zieht weiter nach Winterthur.