Wenn früher ein Schüler den Unterricht gestört hat, wurde er von der Lehrerin vor die Türe gestellt. Heute läuft das anders. In einigen Gemeinden können oder müssen auffällige Kinder auf der Schulinsel eine Auszeit nehmen.
Sie kommen in ein separates Schulzimmer und werden dort von einer Heilpädagogin betreut. Als erste Gemeinde im Kanton Solothurn hat Olten vor anderthalb Jahren eine Schulinsel eingeführt. Die Erfahrungen seien sehr gut, sagt Gesamtschulleiter Ueli Kleiner auf Anfrage von Radio SRF.
Schulinseln entlasten die Lehrpersonen, das störende Kind und die Schulklassen, und ermöglichen einen ruhigen Betrieb.
Im Aargau kennt Suhr seit fünf Jahren die Lerninsel, die ähnlich funktioniert. Kürzlich wurde die Gemeinde vom Kanton Aargau dafür ausgezeichnet. Die Lerninsel sei eine sehr gute Sache, sagt Priska Lussi, Schulleiterin Sek und Real: «Die Situation im Schulhaus hat sich beruhigt, wir haben weniger Gewalt», nennt sie einen von vielen Vorteilen.
Weniger Schulverweise dank Schul-Inseln
In Olten können Schüler für 2 Tage bis 12 Wochen auf die Schulinsel geschickt werden. In Suhr bleiben sie einen Nachmittag, eine Woche oder wenn nötig mehrere Monate. Das Ziel ist an beiden Orten dasselbe: Die Schüler sollen möglichst rasch wieder in ihre Klassen zurückkehren können.
Geht es im Unterricht gar nicht mehr, müssen auffällige Kinder fremdplatziert werden. Im Kanton Solothurn gibt es dafür regionale Kleinklassen, im Aargau die Spezialklassen in Baden und Wohlen. Dank den Schulinseln mussten in Olten und Suhr bislang aber deutlich weniger Kinder von der Schule gewiesen werden.